Frau traut Web-Betrüger: 30.000 Euro weg

Ein Betrüger hat laut Polizei eine 60-jährige Salzburgerin über das Web um 30.000 Euro erleichtert. Der Täter gab an, ein reicher Brite zu sein, der in Südafrika lebt. Ermittler fanden heraus, dass die Überweisungsdaten nach Nigeria führen.

Die Geschädigte lernte im Sommer 2017 über das Internet jemanden kennen, der sich als reicher Geschäftsmann aus Großbritannien mit Wohnsitz in Südafrika ausgab. Über Whatsapp zeigte der nach eigenen Angaben 57-Jährige der Frau ein Foto von einem Scheck, einer Gutschrift über sieben Millionen britischer Pfund – aus einem soeben abgeschlossenen Geschäft, wie er behauptete. In Wirklichkeit dürfte der Betrüger ein Rad im Getriebe oder Einzeltäter der seit Jahren aktiven und berühmt-berüchtigten „Nigeria-Connection“ sein.

Masche mit Finanzamt und Zoll

Nach dem Anbandeln und Flirten via E-Mail und Chat ersuchte der Neureiche seine Salzburger Internet-Freundin kurzfristig um Geld, weil seine Millionen vorübergehend von der Bank eingefroren worden seien. Sie bekomme ihr Geld umgehend wieder zurück. Er brauche es für Forderungen des Zolls und des Finanzamtes. Dazwischen wollte der Mann noch weiteres Geld, weil er krank geworden sei und das Krankenhaus bezahlen müsse.

Die Salzburgerin vertraute ihm offenbar sehr lange und immer wieder. Sie überwies dem „reichen Geschäftsmann“ von Anfang August bis Anfang November 2017 in zirka 15 Tranchen insgesamt 30.000 Euro. Laut polizeilichen Recherchen verschwand das Geld auf einem Konto in Nigeria.

Zum Teil missbrauchen solche Täter auch Fotos und Informationen, die sie sich auf Websites realer und seriöser Personen besorgen. Diese ahnen nicht einmal, wofür ihre Angaben verwendet werden.

Warnungen seit Jahren vergeblich?

Schon seit Jahren warnt die Polizei vor solchen Bekannt- oder Liebschaften. Die Methoden des Betruges würden sich sehr oft ähneln. Und immer wieder gingen Frauen und Männer solchen Leuten auf den Leim, sagen Fachleute - trotz vielerlei Warnungen. Besonders ältere Menschen seien noch immer anfällig für solche Schadensfälle. Wer Betrügern auf den Leim geht, solle unbedingt eine Anzeige machen.

Spezialisten der Kriminalprävention stehen kostenlos und österreichweit unter der Telefonnummer 059133 50 3333 zur Verfügung.