Zinkenlifte weiter schwer defizitär

Die Zinkenlifte auf dem Dürrnberg bei Hallein (Tennengau) werden auch heuer einen großen Verlust machen, kritisiert der Halleiner Bürgermeister Gerhard Anzengruber (ÖVP). Es fehlen auch Gasthöfe und Skihütten in dem Gebiet.

Schöne Pisten im Winter und im Sommer gutes Wetter zum Wandern und Rodeln auf der Sommerrodelbahn – trotz dieser guten Voraussetzungen sei das Betriebsergebnis der Zinkenlifte auch heuer tiefrot, klagt Halleins Bürgermeister Gerhard Anzengruber (ÖVP): „Wir sind wieder jenseits der 700.000 Euro beim Zuschuss, fast auf 800.000.“

Zinkenkogel (rechts) und Rossfeldgebiet oberhalb von Hallein (Tennengau)

ORF

Kehlstein bei Berchtesgaden, rechts Zinken bei Hallein

Neue Studie zeigt Strukturschwächen

Experten der Universität Innsbruck haben den Tourismus auf dem Dürrnberg genau unter die Lupe genommen. Fazit: Der Liftbetrieb sollte im Winter künftig weitergehen, mit der Möglichkeit künstlicher Beschneiung an problematischen Stellen - aber nur, wenn insgesamt genügend Naturschnee liegt.

Im Sommer setzen die Experten auf eine Belebung der Vor- und Nachsaison, also mehr Engagement in Frühling, Frühsommer und Herbst.

Sieben Mal mehr Tageskarten wären nötig

Um eine ausgeglichene Bilanz zu erreichen, müssten im Winter sechs bis sieben Mal so viele Tageskarten wie bisher verkauft werden, sagt der Bürgermeister. Ein großes Defizit sehen die Innsbrucker Experten laut Anzengruber in den fehlenden Einkehrmöglichkeiten und Gastbetrieben im Skigebiet. Ob das realisierbar ist, müsse schon im kommenden Jahr geklärt werden. Ein jährliches Defizit von 750.000 Euro sei jedenfalls auf Dauer für die Stadtgemeinde Hallein untragbar, betont Anzengruber.