Unfallhilfe für Mäusebussard

Einem ungewöhnlichen Verletzten haben Polizisten der Autobahnpolizei St. Michael im Lungau am Mittwoch geholfen: Sie brachten einen Mäusebussard, der gegen einen Lkw geprallt war, zu einer Greifvogelwarte.

Der Greifvogel war Mittwochvormittag in etwa im Bereich Schladming (Steiermark) gegen die Windschutzscheibe des zu einer Baustelle an der Tauernautobahn (A10) bei St. Michael fahrenden Lastwagens geprallt. Der Lenker des mit Lärmschutzwänden beladenen Sattelschleppers bemerkte das aber nicht sofort.

Polizisten mit Falkner Franz Schüttelkopf und Mäusebussard

Polizei Salzburg

Die Autobahnpolizisten übergaben den Bussard an Falkner Franz Schüttelkopf

Von Luftsog auf Lkw-Ladefläche gezogen

Doch der verletzte Greifvogel wurde vom Luftsog auf die Ladefläche des Schwerfahrzeugs gezogen und blieb dort liegen. Der Lastwagenfahrer bemerkte ihn erst rund 80 Kilometer später, beim Abladen auf der Baustelle. Der Lenker rief auf Anraten eines Tierheims die Autobahnpolizei - und die Beamten kümmerten sich um den Mäusebussard.

Die Polizisten nahmen den Kontakt mit der Greifvogelwarte bei der Burg Landskron am Ossiacher See in Kärnten auf. Falkner Franz Schüttelkopf gab ihnen Tipps, wie sie den Bussard am besten transportfähig machen. Danach wurde eine „Übergabe“ auf halbem Weg zwischen St. Michael und Landskron organisiert.

Verletzter Mäusebussard in Schachtel

Polizei Salzburg

Um das verletzte Tier nicht aufzuregen, wurde es in einer Schachtel im Dunkeln transportiert

Bussard muss künstlich ernährt werden

Der Vogel habe bei dem Aufprall Kopfverletzungen erlitten, sagte Falkner Schüttelkopf am Donnerstag auf ORF-Anfrage. Der Bussard wird deshalb gerade in einer dunklen Box gehalten, damit er sich nicht aufregen kann, und zusätzlich künstlich ernährt: „Er kann schnell wieder gesund werden, es kann aber auch sein, dass er es nicht schafft“, so Schüttelkopf. Wenn der Bussard wieder gesund werden sollte, dann sollte er auf jeden Fall in der Nähe der Unfallstelle wieder ausgesetzt werden. Denn dort hat er seine Jagdgründe und auch ein etabliertes Revier.

Falkner Schüttelkopf betreut jährlich rund 20 bis 25 Vögel, die nach Kollisionen mit Autos oder Lastwagen versorgt werden müssen. Ein Hauptgrund dafür ist, dass gerade Bussarde gerne entlang von Straßen jagen: Denn die Böschungen werden regelmäßig gemäht - und damit haben die Greifvögel freie Sicht auf Mäuse und andere Beutetiere. Den Autoverkehr nehmen die Vögel dabei nicht als Gefahr war: „Der ist für sie einfach da und zieht mit hoher Geschwindigkeit vorbei“, so Franz Schüttelkopf.

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