14-Jähriger stirbt bei Alpinunfall auf Schober

Auf dem Schober im Tennengebirge bei Abtenau (Tennengau) ist am Sonntag ein 14-jähriger Bergwanderer aus Deutschland in den Tod gestürzt. Der Jugendliche rutschte auf dem nassen Boden aus und stürzte 100 Meter in die Tiefe.

Die Familie aus Oberbayern war am Schober mit Stiefvater, Mutter und fünf Geschwistern unterwegs. Am Sonntagnachmittag brachen die sieben zur Wanderung auf die Gwechenbergalm auf - entsprechend ausgerüstet, jedoch bei nicht optimalem Bergwetter. Laut einem Bergretter herrschten in dem Gebiet Sonntagnachmittag Kälte, Schneefall und auch Sturm.

Auf einer Seehöhe von 1200 Metern überquerte die Familie eine steile Passage. Der 14-Jährige wollte seinen Vater auf dem Weg überholen. Dabei rutschte er aus und stürzte schreiend 100 Meter in die Tiefe, schildert der Abtenauer Bergrettungschef und Einsatzleiter Martin Wallinger.

„Gelände, wo Ausrutschen tragische Folgen hat“

„Das Gelände dort ist ziemlich steil und bei der momentan herrschenden Wetterlage äußerst rutschig. Es sind steile Flanken, die von Fels und Gras durchsetzt sind. Da war die Familie auf einem Steig unterwegs, der zwar in der Karte verzeichnet ist, aber kaum mehr markiert ist und auch sonst nicht mehr gewartet wird. Und da sind zum Teil Rinnen zu queren, wo ein Ausrutschen schwerwiegende Folgen haben kann.“

17 Bergretter, ein Bergrettungsarzt und ein Alpinpolizist waren im Einsatz. Unmittelbar nach dem Unfall stieg der Stiefvater zur Absturzstelle ab, konnte dem Jugendlichen aber nicht mehr helfen.

Betroffenheit auch bei Bergrettern

Der tragische Unfall löse auch bei den Bergrettern Betroffenheit aus, ergänzt Einsatzleiter Martin Wallinger. „Am Anfang war die Lage noch relativ unklar. Es hieß zunächst nur, eine Person sei abgestürzt. Daher gab es natürlich noch Hoffnung, dass wir helfen können. Wir kennen das schwierige Gelände, daher mussten wir mit einer ordentlichen Mannschaft ausrücken. Leider gab es ein tragisches Ende, aber manchmal können auch wir leider nicht mehr helfen.“

Die Familie aus Oberbayern wurde von den Bergrettern ins Tal begleitet. Um die Angehörigen kümmert sich auch ein Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes.