Altersarmut: 40.000 Salzburger bedroht

Immer mehr ältere Menschen in Salzburg sind von Armut bedroht. 40.000 über 50-Jährige müssen mit weniger als 1.200 Euro im Monat auskommen und gelten damit als armutsgefährdet. Das zeigt eine Studie der Caritas.

Altersarmut beginnt nicht erst jenseits des Pensionsalters, in Salzburg ist ein Viertel aller Menschen zwischen 50 und 65 Jährigen armutsgefährdet. Schon deutlich vor Pensionsantritt sorgt die Armut schnell für soziale Isolation. Denn ältere Menschen die von Altersarmut betroffen sind, schämen sich häufig, meiden daher soziale Kontakte und vereinsamen in Folge. Der größte Risikofaktor für Altersarmut ist Langzeitarbeitslosigkeit. „In dieser Altersgruppe fallen Menschen verstärkt aus Arbeitsprozessen heraus und wenn man Langzeitbeschäftigungslos ist, fällt man aus allen Strukturen heraus“, sagte Caritas-Direktor Johannes Dines.

Frauen mehr betroffen als Männer

Besonders Frauen sind von Altersarmut betroffen. Sie haben doppelt so häufig wie Männer weniger als 1.200 Euro zur Verfügung. Grund dafür sind oftmals Brüche in ihrer Arbeitsbiographie. „Großteils sind es Frauen, die über viele Jahre Erziehungszeiten hinter sich haben, oft auch alleinstehend sind und diese Gruppe ist auch jene, bei der die Scham am größten ist“, sagte Martin Huber, Bereichsleiter bei der Caritas.

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40.000 Salzburger von Altersarmut bedroht
Immer mehr ältere Menschen in Salzburg sind von Armut bedroht. 40.000 über 50-Jährige müssen mit weniger als 1.200 Euro im Monat auskommen.

Langzeitarbeitslose arbeiten für Caritas

In Caritas-Einrichtungen, wie den Carla-Läden, sollen Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Einer, der dadurch wieder den Sprung in den Alltag geschafft hat, ist Dieter Scherbaum. 30 Jahre lang war er Kellner im Café Glockenspiel, dann ging alles sehr schnell, er verlor seinen Job, dazu kam ein Unfall. Nach drei Jahren, in denen er arbeitslos war, musste er mit 400 Euro im Monat auskommen. „Man verschuldet sich dabei sehr leicht, denn das Leben geht ja weiter. Fixkosten wie Versicherungen, Miete fallen ja nicht weg. Die Gefahr der Verschuldung ist sehr schnell da“, schilderte Dieter Scherbaum.

Die Caritas unterstützt von der Altersarmut betroffene Salzburger mit Geld- und Sachspenden. Der beste Schutz vor steigender Altersarmut seien jedoch möglichst viele Jobs für ältere Arbeitnehmer.