Weiter Debatte um Arbeitszeiten von Ärzten

Wer länger als 48 Stunden im Spital arbeiten will, dem solle das auch künftig erlaubt sein. Ohne diese Mehrarbeit sei das System gefährdet. Das betonen Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) und SALK-Geschäftsführer Paul Sungler.

Ab 2021 ist diese Mehrarbeit in Österreich verboten. Ein neues Gesetz sei deshalb dringend notwendig, verlangen die Verantwortlichen des Salzburger Landespitals. Rund jeder zweite Arzt im Salzburger Landeskrankenhaus arbeitet freiwillig mehr als 48 Stunden pro Woche. In rund drei Jahren ist das gesetzlich nicht mehr erlaubt.

Gesundheitspolitik warnt vor Engpässen

Die kommende Regelung werde die Probleme bei der medizinischen Versorgung sehr verschärfen, prophezeit LHstv. und Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP): „Es kommt in den nächsten zehn Jahren eine riesige Pensionierungswelle bei den Ärzten auf uns zu. Allein in Deutschland werden 55.000 Ärzte fehlen. Das Gesundheitssystem ist in diesem Ausmaß gefährdet, wenn wir nicht sofort reagieren.“

Die derzeitige Arbeitszeitregelung macht es möglich, dass ein Mediziner seine Wochenarbeitszeit auch in zwei Tagen absolvieren kann - wenn er an jedem dieser Tage 24 Stunden lang im Spital ist.

Beschwerden im Spital wegen Fluktation

Es gebe mittlerweile Beschwerden von Patienten, weil sie bei jeder Visite andere verantwortliche Mediziner sehen, sagt Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken: „Dann geht ein gewisses Vertrauen verloren. Weil man zu behandelnden Ärzten ein Vertrauen aufbauen möchte. Und jeder Arzt hat persönliche Ansichten zu Krankheiten und Patienten. Darum wäre es gut, wenn Ärzte länger für jeweilige Patienten da sein können.“

Er stehe insgesamt zur kommenden Beschränkung der Wochenarbeitszeit von 48 Stunden, sagt Gesundheitsreferent Christian Stöckl. Aber für die, die länger arbeiten wollen und die dringend gebraucht werden, müsse es Möglichkeiten für längere Dienste geben. Das Gesetz müsse entsprechend angepasst werden.

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