Aktion gegen schwere Unfälle beim Bauen

Großer Zeitdruck auf Baustellen mache Jobs dort noch gefährlicher, als sie ohnhin seien, sagen Fachleute. Heuer sind in Salzburg schon fünf Bauarbeiter ums Leben gekommen. Eine neue Aktion soll das Risiko beim Bauen verringern.

Eine mehrere hundert Kilo schwere Glasscheibe stürzte vor knapp einer Woche bei der Baustelle beim Hauptbahnhof direkt auf einen Bauarbeiter und verletzte ihn schwer. Ende Juli fiel ein Arbeiter hier ca. zehn Meter in die Tiefe und starb. Die meisten Unfälle auf Salzburger Baustellen sind Abstürze, gefolgt von schweren Verletzungen oder Todesfällen beim Hantieren mit Geräten und Maschinen.

Rotes Kreuz Unfälle auf Baustellen Bauen

ORF

Ersthelfer des Roten Kreuzes auf einer Großbaustelle beim Hauptbahnhof

„Noch schnell, schnell. Dann passiert es“

Andreas Huss von der Gewerkschaft Bau-Holz sagt, oft sei es der Zeitdruck: „Da sagt dann der Polier, geh machen wir das jetzt noch schnell etc. Und dann passiert es eben.“

Das sieht man auch beim Arbeitsinspektorat für das Bauwesen in Salzburg so, sagt dessen Leiter Franz Viehauser: „Eine Hauptursache ist der Termindruck. Der technische Schutz der Arbeitnehmer gegen Abstürze hat sich in den letzten zehn bis 20 Jahren wirklich verbessert. Die Unfälle dürften am Termindruck liegen, die Leute haben einfach Stress auf der Baustelle.“

Beratung und Kontrollen im ganzen Land

Wegen der Häufung schwerer Unfälle habe das Arbeitsinspektorat eine Schwerpunktaktion gestartet, sagt der Experte für Risiko-Management und Arbeitssicherheit: „Wir sehen uns schwerpunktmäßig im ganzen Land Salzburg die Baustellen an. In erster Linie sind wir beratend tätig, in zweiter Linie kontrollieren wir."

Eine neue Methode, um Abstürze zu verhindern, ist das so genannte „mitwachsende Gerüst“. Bei der Großbaustelle bei der ehemaligen Kaserne in der Riedenburg kommt es schon zum Einsatz, sagt Franz Steger von der Landesinnung des Baugewerbes: „Die Absturzsicherung wächst dabei immer mit. Dadurch haben wir nur geringe Absturzhöhen, und die Gefahr von schweren Verletzungen ist sehr sehr gering.“

Mitwachsende Gerüste sind laut Experten nicht teurer. Sie sollen künftig landesweit immer öfter zum Einsatz kommen.

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Viele stürzen tödlich ab

ORF-Redakteur Michael Hochleitner hat sich angesehen, wie die Fachleute das Risiko für Arbeiter und Ingenieure auf Baustellen verringern wollen.

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