Schneemanns Blick auf Erotik in New York

Eine vom Museum der Moderne in Salzburg konzipierte Schau über das Werk der US-Künstlerin Carolee Schneemann ist nun im Ableger des New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) zu sehen. Die Dependance steht im Stadtteil Queens.

Carolee Schneemann

Carolee Schneemann / Courtesy of C. Schneemann and P.P.O.W Gallery, New York

Schneemanns Bild „Meat Joy“ (1964)

Körperbezogene Happenings und Untersuchungen zum weiblichen Körper als soziales Konstrukt sind Markenzeichen von Carolee Schneemann. In der experimentellen Avantgarde-Szene der 1960er- und 1970er-Jahre „setzte sie ihren Körper als greifbares Material über eine Reihe radikaler und bahnbrechender Aktionen, Filme und Performances“ ein, schreibt das MoMA PS1 zu der am Sonntag im New Yorker Stadtteil Queens (östlich des East River, nördlich von Brooklyn) eröffneten Schau.

Eigener Körper: Mittelpunkt der Kunst

Schneemann stellte sich und ihren Körper dabei meist in den Mittelpunkt. Im MoMA PS1, in dem ursprünglich eine Schule untergebracht war, sind mehr als 300 Arbeiten aus sechs Jahrzehnten zu sehen. „Weil ich eigentlich eine Malerin bin - eine mediale Künstlerin - muss es einiges unwiderstehliches Material geben, das nur live aufgeführt werden kann, also werde ich zu einem Echtzeit-Instrument“, sagt die aus Pennsylvania stammende 78-Jährige zur Ausstellung mit dem Titel „Kinetic Painting“ (Kinetische Malerei).

Anderer Blick auf Sexualität und Erotik

Schneemann versucht in ihrem „kinetischen Theater“, der männlichen Perspektive einen eigenen Blick auf Sexualität und Erotik entgegenzusetzen. Mit am bekanntesten wurde die Künstlerin mit „Meat Joy“ (1964). In dem Film zelebriert sie den menschlichen Körper als erotisches Ritual.

Von Ende Mai bis Ende September hatte bereits das Frankfurter Museum für Moderne Kunst (MMK) die Ausstellung gezeigt, die mit dem Museum der Moderne in Salzburg konzipiert wurde und 2015/16 dort zu sehen war. Im Mai hatte Schneemann auf der Biennale in Venedig einen Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk erhalten.

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