Traktorunfälle: Hänge besonders rutschig
Ein Toter, ein Schwerverletzter, ein Landwirt, der sich aus der Führerkabine seines „Muli“ retten konnte. Sie alle waren mit den Maschinen ins Rutschen geraten und abgestürzt - mehr dazu in: Dritter Traktorabsturz binnen weniger Tage (salzburg.ORF.at; 22.10.2017).
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Wie das Risiko vermindern?
ORF-Redakteurin Marina Schlager hat sich bei Fachleuten erkundigt, was die Ursachen für die schweren Unfällen sein könnten.
Wolfgang Dürnberger von der Landwirtschaftskammer Salzburg erklärte sich im Gespräch mit der APA die Häufung der Unfälle mit mehreren Ursachen. „Zum einen treten jetzt schrittweise die Düngeverbote für den Winter in Kraft. Und zum anderen war in den Gebirgsregionen für diese Tage eine niedrige Schneefallgrenze angesagt. Da wollten viele Landwirte das Düngen ihrer Wiesen vorher noch erledigen.“
Feuerwehr Großarl / Josef Prommegger
Nebenerwerbsbauern müssen Wochenende nutzen
Außerdem seien viele Landwirte Nebenerwerbsbauer, die oft nur am Wochenende Zeit hätten. „Da kann ich nicht immer auf ideale Bedingungen warten.“ Im Herbst gebe es nur ein „kurzes Zeitfenster“ von zwei, drei Wochen, in denen gedüngt werden kann, erklärte auch Jakob Saller, Geschäftsführer von Maschinenring Pongau. Das Trockenwerden der Flächen sei im Herbst einfach schwieriger.
„Die Erde schaut optisch trocken aus - so wie jetzt nach der Schönwetterperiode -, aber ein Zentimeter unter der Erdoberfläche gibt es eine Restfeuchtigkeit. Wenn man mit den Geräten drüberfährt, dann kommt es zur Schmierbildungen und im Hang rutscht man einfach weg, wie wenn man auf Skiern stehen würde“, sagte Saller.
FF Rußbach
Gurtpflicht für Traktoren sinnvoll?
Moderne Traktoren und Arbeitsfahrzeuge würden in ihren Kabinen zwar durchaus Schutz für die Fahrer bieten, allerdings seien viele Landwirte mit älterem Material unterwegs. „Für Traktoren gibt es außerdem keine Gurtpflicht. Bei der Arbeit muss man ja oft ständig auf- und absteigen. Angurten würde wohl ein Vorteil sein. Diese Frage sollten aber Sicherheitsexperten klären“, sagte Dürnberger.
FF Maria Alm