Neues Notarztsystem für den Flachgau

Im nördlichen Flachgau startet mit 1. November ein ärztliches First-Responder-System. Die Hausärzte der Region rücken als Ersthelfer bei Notfällen aus. So soll die Zeit überbrückt werden, bis der Notarzt aus der Stadt Salzburg eintrifft.

Wenn in der Gegend rund um Straßwalchen ein medizinischer Notfall passiert, dann alarmiert die Rettungsleitstelle ab 1. November einen niedergelassenen Arzt. Die Landärzte erklärten sich freiwillig bereit, als First-Responder zur Verfügung zu stehen. Sie lassen ihr Handy eingeschaltet - bei einem Notfall werde dann der nächstgelegene Arzt alarmiert und kann Hilfe leisten, sagte Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP).

Seit 2015 keine Bereitschaftsdienste mehr

Seit November 2015 machen niedergelassene Ärzte ab 23:00 Uhr keinen Bereitschaftsdienst mehr. Laut Rotem Kreuz mussten Patienten in der Gegend durchschnittlich 20 Minuten auf einen Notarzt warten - eben weil dieser aus der Stadt Salzburg kommen musste.

Das First-Responder-System könne im nördlichen Flachgau diese Lücke wieder schließen, erklärte Gesundheitsreferent Stöckl. Das Land rechnet mit Kosten von rund 100.000 Euro pro Jahr.

First Responder

ORF

Landärzte werden als First-Responder im Notfall eingesetzt

Lange Diskussion um bessere notärztliche Versorgung

Die Diskussionen rund um eine bessere notärztliche Versorgung im Flachgau gibt es seit zwei Jahren. Auch eine Zusammenarbeit mit den Nachbarbundesland Oberösterreich stand im Raum. Diese Pläne wurden aber verworfen - mehr dazu in: Notarzt im Flachgau: Keine Kooperation mit OÖ (salzburg.ORF.at; 23.9.2017) . Ein eigener Rot-Kreuz-Stützpunkt in Straßwalchen soll noch heuer fertiggestellt werden - mehr dazu in: Bessere notärztliche Versorgung für Flachgau (salzburg.ORF.at; 27.9.2017)