Sturztraining gegen Tod beim Klettern

Die meisten Unfälle beim Klettern geschehen durch Sicherungsfehler und Unachtsamkeit, sagen Experten. Der Alpenverein veranstaltet nun bundesweit in Kletterhallen neue Sturz- und Risiko-Kurse - mit einem Dummy in Affengestalt.

Neues Sturztraining gegen Tod beim Klettern

Österreichischer Alpenverein

Dummy in Affengestalt (links) als fiktiver Vorsteiger

Hallenklettern entwickelt sich besonders unter jungen und sehr jungen Leuten zum Massensport.

Die Kletterhalle Salzburg im Stadtteil Itzling ist mit dem neuen Kletteraffen am 4. und 5. November dran, Saalfelden (Pinzgau) am 3. Dezember. Bundesweit gibt es nun bis in den Advent insgesamt 22 Termine für das neue Sturztraining (Liste unten). Star der Tournee ist der 60 Kilogramm schwerer Dummy mit Ganzkörperbehaarung, mit dem man die eigene Sicherungstechnik erproben und verschiedene Szenarien bei Stürzen ins Seil testen kann.

Sturzphysik den meisten unbekannt

Besonders bei Stürzen in längere Seilstücke werden zum Teil sehr hohe Kräfte frei. Wenn der Stürzende deutlich schwerer ist als der Sichernde, und ein Sturz unvorbereitet kommt, dann können zum Teil sehr gefährliche Situationen entstehen.

Bildergalerie:

Wie fühlt es sich an, wenn der Kletterpartner ins Seil stürzt, und wie reagiert man im Ernstfall richtig?

Der Affendummy reist mit dem ÖAV-Team quer durch Österreich und besucht Kletterhallen. Es gibt Workshops für mehr Sicherheit und weniger Risiko beim Hallenklettern. Erkenntnisse und praktische Erfahrung könnten auch jenen nutzen, die auch bzw. lieber unter freiem Himmel unterwegs sind – sei es in Klettergärten, beim Sportklettern oder beim alpinen bis hochalpinen Felsklettern, wo es viel weniger eingebohrte Haken als Zwischensicherungen gibt.

Wie funktioniert Sturztraining?

„Dabei fällt unser 60 Kilogramm schwerer Dummy aus etwa zwölf Metern Höhe ins Seil – was aufgrund der starren Masse etwa einem 80 kg schweren Menschen entspricht. Sein Seilpartner auf dem den Boden muss den Sturz möglichst gut und sicher abfangen“, sagt Markus Schwaiger vom Alpenverein.

Youtube-Video des ÖAV:

Die meisten haben kaum Erfahrung

„Auch unter fortgeschrittenen und guten Kletterern hat nicht jeder ein Sturztraining absolviert. Viele Seilschaften versuchen, Stürze generell zu vermeiden und haben auch nach mehreren Jahren Klettererfahrung kaum Übung im Halten von unerwarteten Stürzen. Dabei ist es unerlässlich, zu wissen, was im Ernstfall zu tun ist!“, so der Fachmann: „Unsere Teilnehmer sollen spüren, welche Kräfte beim Stürzen auftreten und lernen, noch in der Sekunde richtig darauf zu reagieren.“

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

Termine, Orte der Workshops

27.10. Ehrwald
28.10. Dornbirn
29.10. Telfs
03.11. Kitzbühel
04.11. Salzburg
05.11. Salzburg
10.11. Innsbruck
11.11. Innsbruck
12.11. Innsbruck
17.11. Wels
18.11. Gaflenz
19.11. Linz-Urfahr
20.11. Kletterzentrum Wien Südwand
23.11. Kletterhalle Marswiese Wien
24.11. Kletterhalle Marswiese Wien
25.11. Fürstenfeld
26.11. Wolfsberg
29.11. Graz
30.11. Graz
01.12. Judenburg
02.12. Liezen
03.12. Saalfelden

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