Übergriffe in Kaserne Reichenhall: Keine Anklage

Die Staatsanwaltschaft Traunstein (Bayern) hat die Ermittlungen nach Vorwürfen von sexuellen Übergriffen in der Kaserne in Bad Reichenhall eingestellt. Die Beweise reichen nicht aus. Beschuldigte müssen nicht vor Gericht.

Ein Obergefreiter soll über Monate hinweg von Ausbildnern und Kameraden sexuell belästigt und genötigt worden sein. Die genauen Vorwürfe hat das Deutsche Verteidigungsmininsterium nie öffentlich gemacht. 14 Beschuldigte waren in das Visier der Ermittler geraten - mehr dazu in: Sexskandal bei Deutscher Bundeswehr (salzburg.ORF.at; 21.3.2017)Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe gab es in der Kaserne Versetzungen. Auch der Obergefreite der Gebirgsjägerkaserne ist abgezogen worden.

Konrad Kaserne Bad Reichenhall

Gerald Lehner

Archivbild mit dem alten Namen: Die Reichenhaller Kaserne wurde erst vor einigen Jahren offiziell in „Hochstaufen-Kaserne“ umbenannt, weil die alte Bezeichnung „General-Konrad-Kaserne“ für die Bundesregierung in Berlin nicht mehr tragbar war - wegen der Kriegsverbrechen des früheren Namenspatrons in Hitlers „Deutscher Wehrmacht“. Beim „Reichsadler“ links oben wurde das Hakenkreuz schon 1945 durch ein Edelweiß ersetzt.

Unterschiedliche Zeugenaussagen

Nach sieben Monaten Ermittlungen stellten die Traunsteiner Behörden die Verfahren ein. Unterschiedliche Zeugenaussagen und damit eine nicht eindeutige Beweislage seien die Gründe dafür. Die Staatsanwaltschaft ermittelte auch wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. Dieses Verfahren wurde gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt. Auch Volksverhetzung stand im Raum, doch auch hier sei der Tatnachweis nicht möglich gewesen. Damit sei der Großteil der Ermittlungen gegen die Reichenhaller Gebirgsjäger abgeschlossen, heißt es von der Traunsteiner Anklagebehörde.

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