Schwierige Personenrettung gegen rabiate Kuh

In Uttendorf (Pinzgau) sind Freitag zwei Bauersleute und ein Feuerwehrmann von einer Kuh zum Teil schwer verletzt worden. Diese wollte ihr Kalb beschützen. Fast hätte sie erschossen werden müssen, um die Rettung zu ermöglichen.

Die Kuh hatte auf der Weide beim Uttendorfer Sonnberg soeben ihr Kalb geboren. Die 63-jährige Bäuerin und der 71-jährige Bauer wollten es mit einem Frontlader in den Stall bringen. Die Kuh attackierte daraufhin die Landwirtin und den ihr zu Hilfe eilenden Mann.

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„Es wurde ein sehr schwieriger Einsatz“

Weil die Lage immer prekärer wurde, kamen 22 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Uttendorf zu Hilfe.

Beim Versuch, die Kuh abzudrängen, sei dann noch ein 49-jähriger Feuerwehrmann von dem Tier zur Seite geschleudert worden, sagt Einsatzleiter Lukas Fritzenwanger: „Für uns war es ein sehr ungewöhnlicher und schwieriger Einsatz. Wir wurden eigentlich für eine Tierrettung alarmiert, letztlich wurde es eine Menschenrettung. Sie ist so wild geworden und hat niemanden zu den Verletzten gelassen. Nur mit großer Mühe ist es dem Team gelungen, die Kuh und das Kalb wegzubringen. Der Mutterinstinkt ist da so stark. Sie will einfach das Neugeborene schützen.“

Schusswaffengebrauch als letzte Rettung

Kurz wurde überlegt, das rabiate Rind zu erschießen, damit die Einsatzkräfte die Verletzten versorgen konnten - ohne selbst in große Gefahr zu geraten. Schließlich schafften es Feuerwehrleute, Polizisten, Notarzt und Helfer des Roten Kreuzes dann doch noch gemeinsam.

Die schwer verletzte Bäuerin wurde wenig später mit dem Rettungshubschrauber in das Tauernklinikum nach Zell am See geflogen. Den Bauern und den Feuerwehrmann brachte das Rote Kreuz mit Sanitätsfahrzeugen ins Spital. Mutterkuh und Kalb beruhigten sich wieder. Feuerwehrleute brachten die Tiere wenig später in ihren heimatlichen Stall.