Eder neuer ÖGB-Chef in Salzburg: 97 Prozent

Peter Eder ist Freitag mit 96,7 Prozent der Delegiertenstimmen zum neuen Chef des Gewerkschaftsbundes (ÖGB) in Salzburg gewählt worden. Eine starke Gewerkschaft sei wichtiger denn je, betont der SPÖ-Bürgermeister von Bürmoos (Flachgau).

Die Wahl des schon länger für die Spitzenfunktion vorgesehenen Gewerkschafters bei der ÖGB-Landeskonferenz war reine Formsache. 128 Delegierte und Gewerkschaftsfunktionäre aus Stadt und Land Salzburg schritten Freitagnachmittag im Salzburger Messezentrum zur Abstimmung. Der gebürtige Pinzgauer Eder, der aus Lend stammt, tritt damit die Nachfolge des Saalfeldeners Siegfried Pichler an. Dieser stand 15 Jahre an der Spitze des ÖGB in Salzburg.

Peter Eder Siegfried Pichler Arbeiterkammer ÖGB

ÖGB Salzburg / Müseler

Eder (links) am Freitag mit seinem Vorgänger Pichler in der Funktion des Gewerkschaftschefs

„Wohnbau, Kinderbetreuung, Verkehrsprobleme“

Dem ORF sagte Eder nach der Wahl, dass der Wohnbau in Salzburg billiger gemacht werden müssen. Weiteres wichtiges Thema sei die Kinderbetreuung, die attraktiv, günstig und flexibel gemacht werden müsse. Und schließlich müsse für die Pendler auch das große Verkehrsproblem endlich gelöst werden.

Für seine neue Aufgabe gebe es viele weitere Schwerpunkte, sagt Eder: „Stellvertretend möchte ich nur zwei davon herausgreifen. Wir brauchen eine faire Verteilung der Arbeit. Es kann nicht sein, dass viele Menschen sich krank arbeiten mit zig Überstunden, andere hingegen in die Arbeitslosigkeit gedrängt werden. Und wichtig ist uns in diesem Zusammenhang auch, dass die Menschen mit dem Einkommen aus ihrer Arbeit auch leben können.“

Bei der Nationalratswahl am 15. Oktober liege es an den Wählern, auch über die viel diskutierte Pflichtmitgliedschaft bei der Arbeiterkammer zu entscheiden: „Sollte der Weg in die falsche Richtung gehen, dann kann das bis hin zur Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft bei der Arbeiterkammer führen. Und das würde dann bedeuten, dass auch die Kollektivverträge wackeln und die Menschen draußen den 13. und 14. Gehalt so nicht mehr haben würden wie bisher.“

„Menschen wissen um Wichtigkeit des ÖGB“

An Unterstützung mangle es der Gewerkschaft auch heute nicht, sagt Eder: "Wir erheben ja regelmäßig einen Arbeitsklimaindex. Und da sieht man, dass die Zufriedenheit und auch das Einkommen dort höher ist, wo wir gute Betriebsräte und eine tolle Sozialpartnerschaft im Unternehmen haben.

Meine Aufgabe sehe ich darin, den ÖGB so weit hinauszutragen, dass er noch mehr öffentlich bemerkbar wird und wir die Menschen noch mehr von der Wichtigkeit des ÖGB überzeugen. Aber ich glaube, mit 66.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Rücken kann man wohl sagen: Die Menschen wissen, wie wichtig der ÖGB und die Arbeiterkammer für sie sind."

Ab März 2018 auch neuer AK-Chef

Im März 2018 soll Peter Eder als Nachfolger von Siegfried Pichler auch zum neuen Arbeiterkammerpräsident bestellt werden.

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97 Prozent für den gebürtigen Pinzgauer

ORF-Redakteur Gerald Gundl hat die Wahl von Peter Eder beim ÖGB-Kongress beobachtet.

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