Bootsbauer Kormaran in Konkurs

Der Salzburger Bootsbauer Kormaran ist in Konkurs. Erwartete Investorengelder seien nicht eingelangt. Das 2010 gegründete Unternehmen setzte auf die Entwicklung eines Hightech-Sportboots, das während der Fahrt seine Fahreigenschaften verändert.

Der „Kormaran K7“ kann sich dabei sowohl als Einrumpfboot, Katamaran und Trimaran am Wasser bewegen und sich in einem zusätzlichen „Flugmodus“ bis zu einen Meter aus dem Wasser erheben.

Wie der Österreichische Verband Creditreform (ÖVC) am Montag mitteilte, sei die Entwicklung des ersten Bootstypen zwar im Wesentlichen abgeschlossen, jedoch konnten die bestellten Boote nicht mehr fertiggestellt werden, weil erwartete Investorengelder nicht rechtzeitig eingelangt seien.

Fast zwei Millionen Euro Überschuldung

Geschätzten Aktiva in der Höhe von rund einer Million Euro stehen Passiva in der Höhe von rund 2,9 Millionen Euro gegenüber. Vom Konkurs sind sechs Arbeitnehmer betroffen. Da laut ÖVC keine Aussicht bestehe, die notwendigen Gelder zur Fertigstellung und damit zur Fortführung des Betriebes rechtzeitig zu erhalten, wird zur Vermeidung eines Ausfalles für die Gläubiger die sofortige Schließung des Unternehmens angeregt. „Falls noch Investoren einsteigen, hat das Unternehmen einen Sanierungsplan zu einem späteren Zeitpunkt in Aussicht gestellt“, hieß es vonseiten des ÖVC gegenüber der Austria Presse Agentur (APA).

Der knapp über sieben Meter lange und 1,5 Tonnen schwere „Kormaran K7“ ist mit zwei Schwimmern konzipiert, die je nach Einsatzart geschlossen am Rumpf liegen oder sich auseinanderbewegen lassen. Im Flugmodus hätte das vor allem aus Karbonfaser gebaute Boot Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h erreicht. Der Stückpreis wurde zuletzt je nach gewählter Ausstattung mit 1,5 bis 2,5 Millionen Euro angegeben.

2016 den Salzburger Wirtschaftspreis gewonnen

Die Kormaran GmbH gewann 2016 den Salzburger Wirtschaftspreis in der Kategorie „Innovation“. 75 Prozent des Unternehmens befinden sich im Besitz der Stuttgarter Gründerehepaars Jutta und Oliver Kormann. Die PDP Holding GmbH des Salzburgers Peter Daniell Porsche, einem Urenkel von Ferdinand Porsche, ist mit 25 Prozent beteiligt.

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