Salzburgerin hilft gegen tückische Infektion

Eine Salzburger Ärztin hilft mit, Kindern in Afrika ihr Gesicht wiederzugeben, denen die heimtückische Infektionskrankheit Noma das Gesicht zerfressen. Die plastische Chirurgin sieht den Einsatz „fast schon als Geschenk“.

Noma ist eine bakterielle Erkrankung der Mundschleimhaut, die sich rasch ausbreitet und Knochen und Gewebe im Gesicht zerstört. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO erkranken jedes Jahr hunderttausende Kinder in Dritte-Welt-Ländern daran, rund 90.000 sterben. Betroffen sind vorwiegend Kleinkinder in Entwicklungsländern, deren Immunsystem durch Mangelernährung und fehlende Hygiene geschwächt ist.

Ärztin mit Kindern in Nigeria

ORF

Michaela Hladik mit ihren jungen Patienten im Niger

Einschränkungen beim „Sprechen, Kauen, Trinken“

Um diesen Kindern zu helfen, reist die Salzburgerin Michaela Hladik gemeinsam mit einem Ärzteteam seit drei Jahren immer wieder in den Niger: „Unsere Aufgabe dort sind die Operationen - die Wiederherstellung der Kinder, die überlebt haben“, schildert Hladik. „Die Wiederherstellung von Funktion und auch Form des Gesichtes. Die Kinder haben dann oft erhebliche Defekte und Narben, dass sie beim Sprechen, Kauen oder Trinken behindert sind.“

Opfer der Bakterienkrankheit Noma nach der Operation in Nigeria

ORF

Junge Patienten nach den Operation

Michaela Hladik ist plastische Chirurgin im Salzburger Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. Durch ihr Können ermöglicht sie in Afrika den Kindern eine Rückkehr in die Dorfgemeinschaft. Denn durch ihre Entstellung sind die Betroffenen häufig sozial isoliert, Akzeptanz erfahren sie meist erst in der Krankenstation: „Erstens sind sie unter Gleichgesinnten. Zwangsläufig hängt dort nicht ein Spiegel an jeder Wand. Und sie werden behandelt wie ganz normale Kinder. Von dem her sind sie da recht glücklich.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Hilfe für Infektionsopfer

Die Salzburgerin Michaela Hladik hilft im Niger jungen Opfern, denen die Infektionskrankheit Noma das Gesicht zerfressen hat.

Nächster Einsatz im November

Dabei sind die Eingriffe meist schmerzhaft und langwierig - doch Hladik ist auf ihre jungen Patienten stolz: „Wenn’s in den Operationssaal und dann in den Aufwachraum geht, sind sie wirklich ganz tapfer. Ich sehe es fast als Geschenk, dass ich die Möglichkeit habe, da mitwirken zu dürfen.“

Im November plant Michaela Hladik bereits den nächsten Einsatz in Afrika - und sie wird dabei etliche Patienten wieder treffen. Denn meist sind mehrere Eingriffe nötig, um den Kindern wieder ein annähernd normales Leben zu gewährleisten.

Link: