Red-Bull-Marketingkosten drücken Gewinn

Gestiegene Marketingausgaben haben im Vorjahr den Gewinn des Salzburger Konzerns Red Bull mit Sitz in Fuschl (Flachgau) um knapp neun Prozent auf 576,9 Millionen Euro gedrückt. Das Geschäft mit Energy-Drinks bleibt aber sehr profitabel.

Bei einem Umsatz von 3,38 Mrd. Euro (plus sechs Prozent) erzielte die Red Bull GmbH mit Sitz in Fuschl am See (Salzburg) einen Vorsteuergewinn von 702,3 Mio. Euro (plus zwei Prozent) und einen Jahresgewinn von 526,8 Mio. Euro (plus fünf Prozent). Die Umsatzrentabilität von Red Bull ohne Tochtergesellschaften lag damit bei hohen 20,8 Prozent.

Grafik zur Red-Bull-Bilanz

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Red Bull

Der Betriebsgewinn der Red-Bull-Mutter sank laut dem kürzlich im Firmenbuch hinterlegten Jahresabschluss vor allem aufgrund von höheren Marketingausgaben um 8,9 Prozent auf 576,9 Mio. Euro. Das Finanzergebnis der Red Bull GmbH stieg im Wesentlichen wegen höherer Ausschüttungen der Tochtergesellschaften um 123 Prozent auf 125,4 Mio. Euro, das geht aus Daten des „Firmencompass“ hervor. Die Umsatz- und Gewinnzahlen der Red Bull GmbH beinhalten aber nicht die Ergebnisse der zahlreichen internationalen Tochtergesellschaften.

Mehr als sechs Milliarden Dosen verkauft

Weltweit verkaufte der Salzburger Energy-Drink-Hersteller im Jahr 2016 rund 6,06 Mrd. Dosen (plus zwei Prozent) und erzielte einen Umsatz von 6,03 Mrd. Euro (plus zwei Prozent). Angaben zum Gesamtgewinn des Konzerns werden dabei allerdings traditionell nicht veröffentlicht. Per Ende 2016 beschäftigte Red Bull 11.865 Mitarbeiter in 171 Ländern, ein Plus von 868 Mitarbeitern gegenüber dem Jahr davor.

Red Bull gehört zu 49 Prozent Mitgründer und Firmenchef Dietrich Mateschitz und zu 51 Prozent der thailändischen Unternehmerfamilie Yoovidhya. Nachdem die Eigentümer meist nur die Hälfte der Gewinne jährlich aus der Firma entnehmen, ist über die Jahre ein Gewinnvortrag von 1,23 Mrd. Euro entstanden. Red Bull sitzt auf einem großen Eigenkapitalpolster, die Eigenkapitalquote lag 2016 bei sehr hohen 81,8 Prozent.

Mateschitz stehen 129 Millionen Euro Gewinn zu

Die Red-Bull-Eigentümer entnahmen laut Jahresabschluss die Hälfte des 2016er-Jahresgewinns, also 263,4 Mio. Euro. Mateschitz steht diesmal eine Gewinnausschüttung von 129 Mio. Euro zu. Ende 2016 verfügte Red Bull über hohe Finanzmittel. „Der Finanzmittelfonds (Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens) stieg seit Ende 2015 von 348,6 Mio. Euro auf 603,9 Mio. Euro“, heißt es im Lagebericht des Jahresabschlusses.

Der Wert der Marke Red Bull ist in der Bilanz der Red Bull GmbH nicht sichtbar. Für „Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte“ wurden nur 20,6 Mio. Euro angegeben. Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Kantar Millward Brown schätzte den Markenwert von Red Bull kürzlich auf 10,3 Mrd. Euro. Red Bull verfügt mit dieser Art der Bilanzierung über eine „stille Reserve“ in Milliardenhöhe.

Für 2017 wieder mehr Gewinn erwartet

Die größten mittelfristigen Wachstumspotenziale sieht Red Bull auf den Kernmärkten Westeuropa und USA, auf Zukunftsmärkten in Entwicklungsländern und im weltweiten Rollout der Red Bull Editions mit unterschiedlichen Geschmackssorten. Für 2017 rechnet der Energy-Drink-Hersteller laut Lagebericht mit weiter steigenden Unternehmensgewinnen.

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