Frauenhäuser in großer Geldnot

Salzburgs Frauenhäuser sind weiter in Geldnot. Immer mehr Frauen würden Hilfe suchen, sagen die Betreiberinnen. Das Land stelle nicht entsprechend mehr Geld zur Verfügung. Es müssten sogar Nachtdienste eingespart werden.

Die budgetäre Situation sei äußerst angespannt, sagen die Betreiberinnen der Salzburger Frauenhäuser. Birgit Thaler-Haag leitet das Haus in der Stadt Salzburg: „Es muss geschultes Personal mit Fachwissen sein, dass die Krisen in Abend- und Nachtstunden gut bewältigt werden können.“

Nachtdienst nur noch über private Spenden

Der Nachtdienst kostet pro Jahr laut Thaler-Haag 110.000 Euro. Im Frauenhaus in Hallein (Tennengau) könne der Nachtdienst seit Jahren nur noch durch private Spendengelder gewährleistet werden.

Die Hälfte der Frauen, die in Frauenhäusern untergebracht sind, bleibt länger als ein halbes Jahr. Viele seien traumatisiert und könnten nicht allein leben. Andere würden weiter von ihren Partnern oder deren Familien bedroht. Viele würden auch länger bleiben, weil sie sich keine andere Wohnung leisten könnten, so Thaler- Haag: „Es wäre gut, wenn wir ein Zuweisungsrecht für Wohnungen hätten, wo wir Frauen unterbringen können. Dass dann wieder Plätze frei werden für Frauen, die unseren Schutz brauchen.“

Mehr Asylwerberinnen brauchen Hilfe

Thaler-Haag sagt, von den 19 Plätzen im Frauenhaus in der Landeshauptstadt seien derzeit 16 mit Frauen belegt, die schon länger in Salzburg leben. Dazu kämen eine Asylwerberin und zwei Frauen, deren Asylstatus behördlich anerkannt sei. Insgesamt würden Konfliktfälle zunehmen, die mit sozialen Folgen der Asylkrise von 2015 zu tun hätten.

Doris Weissenberger vom Frauenhaus Hallein (Tennengau) sagt, in ihrer Institution gebe es ähnliche Probleme bei Bedarf, Struktur und Finanzierung. Die rechtlich autonomen Frauenhäuser in Salzburg erhalten Subventionen vom Land Salzburg, Beiträge von Gemeinden und private Spenden sowie Beiträge der Bewohnerinnen selbst. Die Landessubvention beträgt laut Betreiberinnen heuer 1,56 Mio. Euro. Ab 2018 hat die zuständige Landesrätin Martina Berthold (IGrüne) eine jährliche Aufstockung von 18.000 Euro zugesagt.

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