Billige Wohnungen für GSWB-Manager?

Die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft GSWB soll leitenden Mitarbeitern billige Wohnungen zugeschanzt haben, berichtet die Wochenzeitung „Salzburger Fenster“. Der Rechnungshof kritisiert eine undurchsichtige Vergabepraxis der GSWB.

Die GSWB gehört Stadt und Land Salzburg. Der Aufsichtsrat der gemeinnützigen GSWB will sich Mittwoch mit dem Thema befassen. Ihre Wohnungen in der Aiglhofsiedlung gehören zu den günstigsten der Landeshauptstadt. Es sind vorwiegend Zwei- und Dreizimmerwohnungen mit großzügigen Grünflächen. Die Miete inklusive Betriebskosten beträgt zwischen 250 und 350 Euro pro Monat.

GSWB Billige Wohnungen für gut bezahlte Manager

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Etliche sollen laut der Zeitung „Salzburger Fenster“ an gut verdienende GSWB-Mitarbeiter mit Nettogehältern von bis zu 4.800 Euro vermietet sein.

Der Salzburger SPÖ-Stadtpolitiker und Bürgermeisterkandidat Bernhard Auinger ist stellvertretender Chef des Aufsichtsrates bei der GSWB: „Wenn sich diese Fälle bestätigen, dann stellt sich natürlich die Frage, ob die Bewohner in der richtigen Wohnung sind. Es spricht nichts dagegen, dass Mitarbeiter der GSWB auch Wohnungen von der GSWB bekommen. Aber es sollen Mitarbeiter sein, die in diese Wohnungen passen.“

Keine Auskünfte der GSWB dazu

Die GSWB ist die größte Wohnbaugenossenschaft in Salzburg. Es heißt in der Branche, sie entspreche neben der Betreiberstruktur via Stadt und Land auch aus parteipolitischer Sicht dem österreichischen Proporz. Die Genossenschaft verfügt landesweit über mehr als 16.300 Wohnungen - mehr als die Hälfte davon in der Landeshauptstadt. Für ein Viertel davon hat die GSWB das Vergaberecht. Nach welchen Kriterien die Sozialwohnungen an leitende Mitarbeiter in Salzburg-Aiglhof vergeben worden sein sollen, darüber hält man sich bei der GSWB bisher bedeckt. Bis zur Sitzung des Aufsichtsrates wolle man keine Stellungnahme übermitteln, teilte die GSWB dem ORF auf Anfrage mit.

Rechnungshof fordert transparente Vergaben

Der Landesrechnungshof kritisiert die Vergabepraxis schon länger, die allein durch die beiden GSWB-Geschäftsführer erfolge. Rechnungshofdirektor Ludwig Hillinger sagt dazu, dieses Entscheiden im Kämmerlei entspreche nicht den Grundsätzen der Transparenz.

Die Wohnungsvergabe müsse wesentlich besser nachvollziehbar sein, betont Hillinger: „Es muss nachvollziehbar sein, wer sich wann um eine Wohnung beworben hat. Wer und wie wurde dann eine Entscheidung getroffen? Und welche Grundsätze wurden bei der jeweiligen Auswahl der Mieter angewendet? Das muss dann auch noch später nachvollziehbar für uns erkennbar sein.“

Mit dieser Forderung wird sich auch der GSWB-Aufsichtsrat am Donnerstag befassen.

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Kritik an Wohnungsvergabe der GSWB

ORF-Redakteurin Ulli Wolf hat sich erkundigt, wie es mit dieser Debatte um die Wohnungen weitergeht.