Verschleierungsverbot: Keine Panik im Tourismus

Das neue Verschleierungsverbot dürfte einige arabische Feriengäste vertreiben, sagt Bürgermeister Peter Padourek (ÖVP) in Zell am See. Andererseits rechnet man mit der Rückkehr früherer Gäste, die sich durch verschleierte Frauen gestört fühlen.

Große Nachteile für den Tourismus sieht der Bürgermeister durch das neue Verbot nicht. Die meisten arabischen Gäste seien bereits informiert, sei es durch Österreichs Vertretungen in ihren Staaten oder durch die Vermieter selbst. Ab kommendem Sonntag gilt das vom Nationalrat neu beschlossene Verschleierungsverbot für ganz Österreich. 300.000 Übernachtungen betreffen im Raum Zell am See und Kaprun die Gäste aus arabischen Fürstentümern – vor allem in den Sommermonaten.

Schneerutschen auf dem Kitzsteinhorn von den Arabern

ORF

Araberin beim Schneerutschen auf dem Kitzsteinhorn bei Zell und Kaprun

„Einige weichen nach Bayern aus“

Einige hätte sich schon nach neuen Ferienorten umgesehen, sagt der Zeller Bürgermeister: „Da wurde Garmisch-Partenkirchen genannt. Einige wollen in die Schweiz. Und andere sagen, es sei ihnen egal, und sie würden das einhalten. In Zell am See fürchten wir uns nicht vor der Entwicklung. Wir sind sehr international aufgestellt, und es gibt einen ständigen Wechsel. Das war so, als die Russen wegblieben. Es wird auch bei den Arabern so sein.“

Gewinnt Region frühere Gäste zurück?

Padourek sagt, viele in der Region rechnen auch damit, dass frühere Gäste nun wieder kommen, die sich durch die verschleierten Frauen gestört fühlten: „Das betrifft viele Deutsche und Gäste aus anderen Teilen Mitteleuropas.“

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