Hofgastein: Philharmonie billiger als Kurorchester

In Bad Hofgastein (Pongau) ersetzt die Philharmonie Salzburg ab kommendem Sommer das traditionelle Kurorchester mit zehn bis 14 angestellten Musikern. Das Programm soll so vielseitiger werden - und der Tourismusverband spart sich Geld.

Bisher spielten in der Saison zwischen zehn und 14 angestellte Musiker in Bad Hofgastein täglich Kurkonzerte - vorwiegend Walzer von Johann Strauss, Franz Lehar und Emile Waldteufel. Ab dem Sommer 2018 übernimmt die Philharmonie Salzburg unter ihrer Dirigentin Elisabeth Fuchs diese Konzerte.

Dirigentin Elisabeth Fuchs

Erika Mayer/TVB Bad Hofgastein

Dirigentin Elisabeth Fuchs mit ihrer Philharmonie Salzburg zeichnet ab kommendem Sommer für das Programm in Bad Hofgastein verantwortlich

Auch Jazz oder Weltmusik neben Walzer

Auf dem Programm stehen nächstes Jahr zwischen Ende Mai und Ende September drei Orchesterkonzerte, dazu kommen fünf Tage „Almklassik“ und 86 Auftritte mit kleineren Ensembles, die neben Walzer auch Jazz oder Weltmusik in verschiedenen Besetzungen spielen. Für die Musiker sei das eine tolle Chance, sagt Elisabeth Fuchs: „Wir werden damit nicht reich - aber es geht sich aus. Und es ist ein schönes Projekt. Für unsere freischaffenden Musiker ist es einfach toll, weil sie damit die Möglichkeit haben, für Kammermusik, die alle Orchestermusiker lieben, eine Bühne bekommen.“

Auch acht Familienkonzerte sind für kommenden Sommer geplant. Sie sind immer am Freitag angesetzt und werden kindergerecht moderiert. Solche Familienkonzerte bietet Elisabeth Fuchs mit ihrer Philharmonie bereits seit Jahren in der Stadt Salzburg an - mit großem Erfolg.

Geringe Kosten - aber: „Keine einfache Entscheidung“

Für den Tourismusverband Bad Hofgastein bedeutet die Verpflichtung der Philharmonie Salzburg Kosten von rund 140.000 Euro. Das ist eine Einsparung gegenüber den bisher fix angestellten zehn bis 14 Musikern des Kurorchesters. Diese hätten rund 200.000 Euro gekostet, sagt Tourismusverbands-Geschäftsführerin Eva Irnberger. Trotzdem sei die Abkehr von den fix angestellten Musikern „keine einfach Entscheidung gewesen“, so Irnberger.

Doch die Tourismusverbands-Vorsitzende, die Hotelierin Bibiana Weiermeyer-Schmid, ist sich sicher: „Mit dem Engagement der Philharmonie Salzburg können wir Bad Hofgastein als niveauvollen Urlaubsort mit einem anspruchsvollen kulturellen Programm positionieren.“

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