Haushaltsreform: Land berechnet Vermögen

Die Umstellung der Salzburger Finanzpolitik geht in die Endphase. Der Landeshaushalt läuft künftig über doppelte Buchhaltung. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) spricht von der größten Verwaltungsreform seit 1945.

Der Salzburger Landeshaushalt wird am 1. Jänner 2018 von der kameralistischen Einnahmen-Ausgaben-Rechnung auf die doppelte Buchhaltung umgestellt. Für das Land und seine Bediensteten ist die Umstellung eine enorme organisatorische und technische Herausforderung mit dem Ziel, mehr Transparenz in die öffentlichen Kassen zu bringen. Rund 1.400 Mitarbeiter sind beim Land von der Anpassung betroffen.

Vermögensrechnung: Festung nur einen Euro wert

Eine Bewertungssumme für das gesamte Vermögen des Landes liegt derzeit noch nicht vor. Noch läuft die Vermögensrechnung. Landesbedienstete des Budget Referates beschäftigen sich in den kommenden Monaten mit Fragen wie, wie viel ist die Festung Hohen Salzburg wert, um am 1.Jänner 2018 alle Vermögenswerte des Landes in einer Eröffnungsbilanz darlegen zu können. Zumindest emotional kann Landeshauptmann Wilfried Haslauer den Wert der Festung schnell beantworten. „Die Festung ist unendlich viel wert, weil sie das Salzburger Identitätsobjekt schlechthin ist. Aber in der Bilanzierung und im Vermögen wird sie mit einem Euro ausgewiesen werden“, sagte Haslauer.

Vermögen von Straßen bis Schulen berechnen

Zudem müssen unter anderem auch 2.000 Straßengrundstücke, 3.000 Straßenkilometer, 22.000 Laufmeter Tunnel, 290.000 Quadratmeter Brückenfläche oder die Gleiskörper für die Pinzgauer Lokalbahn und Schulen und dergleichen erstmals bilanziell bewertet und verbucht werden. Haslauer zeigte sich von der Umstellung überzeugt. „Das ist wesentlich transparenter, wir wissen jetzt nicht nur was wir ausgegeben haben, sondern auch was damit angeschafft wurde. Das erleichtert die Kontrolle, die Steuerung und es erleichtert auch die Arbeit der Abgeordneten im Salzburger Landtag“, sagte Haslauer.

Die Reform erfolgte als Konsequenz des Salzburger Finanzskandals. 2018 kommt die doppelte Buchhaltung erstmals im Salzburger Haushalt zur Anwendung. Die Kosten für die Umstellung betragen rund 5,5 Millionen Euro. Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern müssen spätestens 2019 umstellen, die kleineren ein Jahr danach.