Fuschl verbannt öffentliche Wahlwerbung

Die Gemeinde Fuschl (Flachgau) ist eine von nur wenigen Gemeinden in Österreich, die bewusst auf Wahlwerbung für die kommende Nationalratswahl verzichtet. Die Bevölkerung erhalte über Massenmedien ohnehin genügend Informationen.

Keine Wahlwerbeaufsteller oder Wahlplakate, selbst die Bushaltestellen in Fuschl bleiben kahl. Bürgermeister Franz Vogl (ÖVP) verweist auf Presse, Radio, Fernsehen und Medien im Internet, wo Parteien und Interessensgruppen ohnehin monate- und wochenlang einen intensiven Wahlkampf betreiben würden.

Alle in der Fuschler Gemeindevertretung hätten zugestimmt, das eigene Dorf davon weiter freizuhalten: „Durch die Plakatiererei im ganzen Land kann man bei unseren Wählern sicher nicht mehr Stimmen gewinnen. Es geht heute medial über andere Kanäle. Ich glaube, die heutige Generation lässt sich eher wenig von Plakaten beeinflussen.“

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Öffentliche Wahlwerbung verbannt
Wohin der Blick auch schweift - von Plakatständern oder Großplakaten ist in Fuschl nichts zu entdecken.

Wahlwerbeverbot seit 15 Jahren

In dreieinhalb Wochen wird in Österreich der Nationalrat neu gewählt. Schon seit 2002 verzichtet man in Fuschl auf politisches Werbematerial in der Öffentlichkeit, wenn der eigene Gemeinderat gewählt wird. Und seit 2009 gilt dieser Verzicht auf Plakate aller Größenklassen mit politischen Botschaften auch für Landtags- und Nationalratswahlen.

Einigen Bürgern ist der Verzicht nicht einmal aufgefallen. „Für mich sind die Plakate ein hinausgeschmissenes Geld“, sagt der Fuschler Christoph Kalleitner. „Man hört und sieht eh alles im Fernsehen, da braucht man gar nicht so viele Plakate“, ergänzt die Einheimische Elfriede Feil.

Fuschlsee mit Fuschl im Salbzurger Flachgau.

Gerald Lehner

Idyllisches Fuschl mit dem See vom Südgrat des Schober

Die wahlwerbungsfreie Zone dürfte Fuschl in der Vergangenheit jedenfalls nicht geschadet haben. Die Beteiligung der Bevölkerung lag bei den letzten Wahlen bei rund 70 Prozent.