Vier Bergsteiger aus Schneesturm gerettet

Die Bergrettung Saalfelden (Pinzgau) konnte Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch bei Schneesturm insgesamt vier Bergsteiger aus mehr als 2.000 Metern Seehöhe im Steinernen Meer retten. Der Einsatz war äußerst gefährlich.

Der erste Notruf traf gegen 18.00 Uhr ein: Ein Pärchen - eine 70-jährige Französin und ein 71-jähriger Luxemburger - konnte im Schnee auf der 2.261 Meter hohen Weißenbachscharte nicht mehr weiter. Die Bergretter stiegen sofort zu den beiden auf - in dem schwierigen Gelände bei diesen Bedingungen ein lebensgefährlicher Einsatz, so Markus Reichholf von der Bergrettung Saalfelden: „Es lag gut ein halber Meter Schnee.“

Aufbruch trotz Warnung

Im starken Schneetreiben konnten die Bergretter die beiden sicher zurück zur Peter-Wiechenthaler-Hütte in 1.707 Metern Seehöhe bringen. Die Hüttenwirtin hatte den beiden Wanderern bei deren Aufbruch Dienstagvormittag ausdrücklich von der Wanderung abgeraten. Als die beiden nicht mehr zurückkamen, hatte auch die Wirtin auch die Bergretter alarmiert.

Zweiter Einsatz unmittelbar im Anschluss

Doch kaum waren die Retter auf der Hütte, traf bereits der nächste Notruf ein: Ein deutsche Wanderin und ihr Begleiter aus Texas konnten auf der Überquerung des Steinernen Meeres zwischen Kärlingerhaus (1.638 Meter) und Riemannhaus (2.177 Meter) nicht mehr weiter. Die beiden saßen an einer exponierten Stelle im gut einen Meter tiefen Schnee fest.

Die Rettungsmannschaft brach sofort auf, fuhr mit der Seilbahn von der Wiechenthaler-Hütte ins Tal, stieg zum Riemannhaus wieder auf und erreichte die zwei Wanderer in Bergnot: „Sie waren total unterkühlt, wir haben auch unseren Notarzt verständigt“, so Reichholf. Unter schwierigsten Bedingungen mussten die Erschöpften von den Saalfeldener Bergrettern angeseilt aus dem felsigen Gelände gebracht werden: „Es herrschte starke Schneebrettgefahr, und die Bedingungen waren auch für unsere Leute nicht leicht.“ Die beiden konnten sicher zum Riemannhaus gebracht werden.

Bergretter: „So eine Nacht habe ich noch nie erlebt“

Für Ortsstellenleiter Reichholf waren die beiden Rettungsaktionen hintereinander außergewöhnlich: „Ich bin jetzt 25 Jahre bei der Bergrettung, aber so eine Nacht und solche Einsätze habe ich Gott sei Dank noch nie erleben müssen.“

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