Neue Werbelinie: Hofgastein verzichtet auf „Bad“

In ihrem neuen Werbe-Auftritt verzichtet Bad Hofgastein (Pongau) auf den Namensteil „Bad“. Das soll Verwechslungen mit den Nachbarorten Bad Gastein und Dorfgastein vermeiden. Das sorgt in der Gemeinde für Diskussionen.

Namensänderungen scheinen im Gasteinertal Tradition zu haben. Vor etwa zwanzig Jahren hat sich die Gemeinde Badgastein - damals in einem Wort geschrieben - umbenannt in Bad Gastein - getrennt geschrieben. Das sollte im damals jungen Internetzeitalter helfen, dass Gastein als Kurort bei der Internetsuche unter dem Stichwort „Bad“ öfter aufscheint und so mehr Gäste anlockt.

Thermalseen Bad Hofgastein

ORF

Im Juli eröffneten in Bad Hofgastein die ersten Thermalbadeseen - in den neuen Prospekten fehlt das „Bad“

„Marketingmaßnahme für internationalen Tourismus“

Zwei Jahrzehnte später streicht die Nachbargemeinde Bad Hofgastein den ersten Namensteil „Bad“ auf ihren Werbeprospekten. Kurioserweise aus dem selben Grund, nämlich um mehr Gäste anzulocken, sagte Bibiana Weiermayer-Schmid: „Man betont für den Gast den Ort - und das ist Hofgastein, im Gegensatz zu Bad Gastein oder Dorfgastein. Man hat in der Logoentwicklung den Schwerpunkt auf Hofgastein gelegt.“ Es sei eine reine Marketingmaßnahme für den Tourismus - „juristisch ändert sich nichts“, sagte Weiermayer-Schmid.

Bewohner fürchten Verlust des traditionellen Image

Die heißen Quellen sollen im neuen Tourismusnamen nicht verschwiegen werden. Unter dem Logo Hofgastein steht jetzt auf englisch „Alpine Spa“, also „Wellness in den Alpen“. Bei vielen Bad Hofgasteinern kommt der neue Name gar nicht gut an: Sie befürchten, dass durch den Wegfall des Wortes Bad das traditionelle Image Bad Hofgasteins als Thermen- und Bäderort Schaden nehmen könnte. Offiziell will zum Streit aber niemand Stellung nehmen.

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