Busreisen boomen wieder

Reisende entdecken den Bus wieder für sich. Galten Busreisen lange Zeit als verstaubtes Seniorenprogramm, scheint sich jetzt ein deutlicher Imagewandel zu vollziehen. Busse werden wieder vermehrt für den Städtetourismus, als auch für organisierte Urlaubsfahrten genutzt.

Lange galten Busse als Reisemittel vorwiegend für Senioren. Doch das Reisebus-Image scheint aufpoliert worden zu sein. Mittlerweile hat auch die junge Generation wieder den Doppeldecker für sich entdeckt. „Busse sind einfach um einiges billiger und der Komfort ist nicht so viel schlechter, als wenn ich mit dem Zug fahren würde“, sagte David Meral, ein Reisender aus Stuttgart.

Bei vielen Reisenden trägt aber auch der soziale Gedanke dazu bei, dass sie den Bus als Transportmittel nutzen. „Es macht einfach Spaß mit vielen Leuten unterwegs zu sein und dabei mit neuen Leuten zu reden“, sagte Jana Breuste aus Salzburg.

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Zur Zielgruppe zählen die Unter-25-Jährigen und die Best Agers

FlixBus: Fahrgastzahlen um 50 Prozent gesteigert

Der Imagewandel wirkt sich auch auf die Fahrgastzahlen der Fernreiseunternehmen aus. So konnte Flixbus seine Passagierzahlen in diesem Jahr um 50 Prozent steigern, bestätigte die österreichische Partnerfirma Blaguss. „Wir fahren von Salzburg aus Graz an und alles, was auf dem Weg liegt. Auf der anderen Seite fahren wir von Salzburg auch München an“, sagte Busunternehmer Paul Blaguss.

Zielgruppen: Best Agers und Unter-25-Jährige

Der Bus von heute sei nicht mehr mit dem klassischen Bus von früher zu vergleichen. Zu den Hauptreisegruppen zählen die unter 25-Jährigen und die sogenannten Best Agers, die über 50-Jährigen. Zweitere würden laut Blaguss den Komfort, nicht selber fahren zu müssen, schätzen. Neben dem Städtetourismus werden auch klassische Urlaubsreisen wieder verstärkt mit dem Bus unternommen. Ältere Reisende schätzen hier auch die soziale Komponente. „Der Vorteil ist, dass du Leute zum Reden hast, wenn es dich freut. Und wenn du nicht magst, dann ziehst du dich halt zurück“, berichtete Ingrid Isabella Gumpinger aus Wien.

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Reinsetzen und los geht’s - die Reisenden schätzen auch den Komfort an Busreisen

Aber nicht nur die großen Reisebusunternehmen berichten von einem Imagewandel, auch kleinere Reiseveranstalter, zum Beispiel im benachbarten Bayern. „Früher hatten wir Großteils ältere Gäste in unseren Bussen und jetzt ist unser Publikum um einiges jünger geworden. Wir haben uns natürlich diesem Trend auch angepasst und schauen, dass unsere Reisen moderner sind und wir schöne Hotels anbieten können“, sagte Reiseveranstalterin Anna Marx. Beim Reiseveranstalter in Bayern wird die Flotte im kommenden Jahr von momentan 24 Busse auf 26 aufgestockt, um die steigende Nachfrage abdecken zu können.

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Busreisen von Salzburg aus boomen wieder
Fernbusse werden wieder vermehrt für den Städtetourismus, als auch für organisierte Urlaubsfahrten genutzt.