Erster Untersberg-Lauf für Hartgesottene

Auf dem steilen Untersberg bei Grödig (Flachgau) duellieren sich Samstag zum ersten Mal einige der besten Bergläufer. Die Schinderei geht von Grödig-Glanegg über mehr als 1.300 Höhenmeter zum Salzburger Hochthron hinter der Bergstation.

Untersberg Salzburger Hochthron Bergstaion

Bergrettung Grödig

Zielbereich auf dem riesigen Untersberg-Massiv

Seit Jahrzehnten ist der Salzburger Hausberg mit seinen steilen und langen Anstiegen das private Trainings-, Entspannungs- und Stressgerät vieler Berggeher. Einige Enthusiasten, Süchtige und Könige des Kreislauftrainings sind hier sogar (fast) jeden Tag unterwegs - und viele in höherem Tempo. Und einige der Community sind schon immer eher im Laufschritt zu sehen - allerdings bisher ohne direkten „Kampf“ der Giganten. Eigentlich ein Wunder, dass bisher noch niemand einen gut organisierten Wettkampf mit Streckendienst und Zeitnehmung ins Leben rief. Kommenden Samstag soll es zum ersten Mal richtig ernst werden - das Rennen. Nicht jedoch das gemütliche Beisammensein danach. Es sind neben Leistungssportlern auch Freizeitathleten und gut trainierte Anfänger - Frauen, Männer und Jugendliche - eingeladen.

Siegerzeiten um die 45 Minuten

Die ehrenamtlichen Bergrettungsmänner Ernst Schörghofer und Robert Algran von der ÖBRD-Ortsstelle Grödig gehören zum Veranstaltungsteam: "Früher gab es einen Berglauf zur Toni-Lenz-Hütte auf der bayerischen Seite. Aber diesen Rennen ist auch schon einige Jahre nicht mehr durchgeführt worden. Dann haben wir uns zusammengesetzt und dieses Projekt ausgebrütet.“

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Samstag, 9.00 Uhr, Start in Glanegg

Das Rennen soll bei jedem Wetter gestartet werden. Die Strecke verläuft von Glanegg über den gesamten und steilen Reitsteig bis kurz vor die Hochalm neben der Bergstation der Seilbahn – in den höchsten Bereich des Salzburger Hochthrons. „Der Reitsteig ist technisch nicht so schwierig wie der Dopplersteig. Oben bei den Frauenwänden gibt es aber auch eine Passage, die eher ausgesetzt ist. Sonst verläuft die Route durch den Bergwald. Insgesamt ist sie 4,3 Kilometer lang und überwindet 1.320 Höhenmeter“, sagen die Bergretter.

Keine leichte Route

Die Daten kennzeichnen im internationalen Vergleich eine anspruchsvolle Strecke - im Spitzenbereich weniger geeignet für Sprinter, mehr für Leute mit sehr viel Ausdauer, geringen Gewichts- und Fettreserven und dennoch passabler Beinkraft.

Bisher haben sich mehr als 100 Teilnehmer angemeldet. „Es gibt da sicher einige, die laufen von unten bis oben alles durch. Die genauen Zeiten wissen wir noch nicht. Aber wir schätzen, dass die Schnellsten etwa eine Dreiviertelstunde bis zur Hochalm brauchen. Das können sich viele Wanderer nicht vorstellen, aber das ist sicher möglich“, so Mitveranstalter Schörghofer.

Sportler auch aus Bayern und Südtirol?

Auch aus Salzburger Bergrettungskreisen dürften einige Konditionswunder teilnehmen – und nicht nur Grödiger. Aus dem Grenzland von Bayern und Tirol werden auch Lauffreunde erwartet. Man hört, sogar in Südtirol und anderen Teilen Italiens hätten Spezialisten schon Wind bekommen und die Witterung aufgenommen. Dass hier ein attraktives Rennen im hochalpinen und direkten Vorgarten einer größeren Stadt angeboten wird - das ist eine landschaftliche und sportliche Kombination, die weltweit wohl ziemlich selten ist. In ähnlicher Form wäre sie vielleicht noch in Innsbruck, Bozen, Vancouver oder manchen Städten Lateinamerikas möglich.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

Ernst Schörghofer und Robert Algran von Veranstaltungsteam am Mittwoch in Radio Salzburg mit ORF-Moderatorin Conny Deutsch:

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