Stauproblem: Nächste Gemeinde probt Aufstand

Nach Grödig will sich jetzt auch Wals-Siezenheim (Flachgau) gegen Stauflüchtlinge von der Autobahn wehren. Geplant sind ein Durchfahrtsverbot sowie Proteste. Immer wieder führen die Grenzkontrollen zu Staus in den Anrainergemeinden.

Von ihren GPS-Navigationsgeräten geleitet, verstopfen massenweise Autos die Straßen der Gemeinden rund um den Walserberg, sobald sich dort wegen der Grenzkontrollen Staus bilden. Gegen diese Folge des täglichen Staus vor der deutschen Grenze, wehren sich jetzt immer mehr Gemeinden in Salzburg.

Nach Grödig reicht es jetzt auch den Walsern (beide Flachgau). Denn nicht nur Bundesstraßen werden durch die Stauflüchtlinge von der Autobahn verstopft - auch auf Nebenstraßen wie etwa in den Walser Ortsteilen Viehhausen und Gois, geht häufig gar nichts mehr, klagen leidgeprüfte Anrainer: „Bei uns hat sich der Verkehr teilweise um ein Vielfaches erhöht und unsere kleine Ortschaft ist dafür nicht ausgelegt“, sagt Manuela Teufl aus Gois.

Wals wehrt sich gegen Stau

ORF

Wals reagiert mit Sperre am Wochenende

Die Gemeinde Wals-Siezenheim will sich jetzt gegen den Ausweichverkehr wehren. Am kommenden Samstag soll es bei der Abzweigung nach Gois eine Sperre für Autobahnflüchtlinge geben, kündigt Bürgermeister Joachim Maislinger (ÖVP) an: „Wir wollen einfach einmal plakativ aufzeigen was sich hier abspielt wenn wir hier sperren. Ich bin mir sicher, dass dann der Stau in Kürze bis unter die Autobahnunterführung zurückreicht und dann alles steht“, so der Bürgermeister.

Es könne nicht sein, dass die Fahrer von der Westautobahn abfahren und dann quer durch die Ortschaften fahren, ergänzt Maislinger: „Das können wir nicht akzeptieren“, so der Bürgermeister.

Sobotka: „Gemeinden haben volle Unterstützung“

Die Ursache des Problems lässt sich so freilich nicht beseitigen, denn verantwortlich für den täglichen Stau sind die Grenzkontrollen am Walserberg. Jedes Sommerwochenende müssen die Autofahrer dort eine Stunde und mehr in Richtung Deutschland einplanen. Dass das kein Dauerzustand sein kann, ist auch der Bundespolitik klar: „Es könne nicht sein, dass der ganze Verkehr durch die Orte abgewickelt wird, die Gemeinden haben meine volle Unterstützung wenn sie Maßnahmen treffen“, sagt Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP).

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Grödig kontert Stau im Ortsgebiet:

Stauflüchtlinge von der Autobahn machen der Gemeinde Grödig zu schaffen. Nun soll die Durchfahrt durch den Ort teilweise gesperrt werden.

Wie die Unterstützung genau aussehen soll, ließ der Innenminister allerdings offen. Erst kürzlich hatte die Gemeinde Grödig die Ortsdurchfahrt gesperrt - mehr dazu in: Grödig: Durchfahrverbot gegen Stauflüchtlinge (salzburg.ORF.at; 12.8.2017)

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