Hirscher bricht sich Knöchel: Olympia in Gefahr?

Der sechsfache Ski-Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher aus Annaberg (Tennengau) hat sich Donnerstag beim Skitraining auf dem „Mölltaler Gletscher“ den linken Außenknöchel gebrochen. Er wurde ins Salzburger Unfallkrankenhaus geflogen.

Hirscher bricht sich Knöchel auf dem Mölltaler Gletscher

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Unfall am Donnerstagvormittag

Hirscher muss nun zumindest sechs Wochen lang einen Gips tragen.

Bremse im Hinblick auf Olympia?

Ob sich diese Trainingspause gravierend auf die Form des Superstars im Hinblick auf den kommenden Olympia-Winter auswirken könnte, darüber wird nun diskutiert.

Der sechsfache Weltcup-Gesamtsieger zog sich die Verletzung am Donnerstagvormittag gleich bei anfänglichen Schwüngen im ersten Slalomtraining auf dem „Mölltaler Gletscher“ zu. Motorisch, mechanisch und physikalisch war es „nur“ ein Hoppala bei geringem Tempo und kein Sturz. Der 28-jährige Salzburger wurde erstversorgt und mit einem Rettungshubschrauber nach Salzburg geflogen. Eine Operation ist nicht nötig.

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Problem wegen Ski-Umstellung

Der 28-jährige ist heuer ohnehin später als seine Konkurrenten ins Training für den kommenden Winter eingestiegen. Problematisch ist die Lage wegen einer skitechnischen Umstellung im Riesentorlauf, wo künftig eine neue Bauart von Ski zum Einsatz kommt. ÖSV-Cheftrainer Andreas Puelacher bleibt aber optimistisch. Die Olympischen Spiele in Pyeongchang seien für Hirscher nicht in Gefahr: „Er selbst sagt, er habe noch Glück im Unglück gehabt. Ob schon ein Start in Sölden schön möglich ist, das wissen wir noch nicht. Er war auf dem Gletscher eigentlich beim Abschwingen, es hat ihm das Sprungelenk ausgedreht.“

Hirscher bleibt cool

Der meistens humorvolle Athlet postete am Donnerstagnachmittag auf Twitter ein Foto von sich mit eingegipstem Bein auf einem aufblasbaren Schwimmgerät im Wasser. „Time for a break“ - Zeit für eine Pause - lautete der Kommentar.

„Mölltaler Gletscher“:

Wurtenkees = "Mölltaler Gletscher" auf dem Schareck bei Bad Gastein.

Gerald Lehner

Viel bessere Schneelage im Frühling: Skigebiet „Mölltaler Gletscher“ (amtlicher Flurname: „Wurtenkees“) mit dem Schareck (3.122 Meter, links) zwischen Bad Gastein (Pongau) und Flattach - vom Rauriser Sonnblick fotografiert

Lange Liste der Erfolge, Olympia-Gold fehlt noch

Hirscher ist mit Ausnahme eines Kahnbeinbruchs im linken Fuß vor der WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen praktisch unverletzt durch die Ski-Karriere gekommen und hat vergangenen Winter mit dem sechsten Gesamtsieg in Folge Skigeschichte geschrieben. Zudem gewann er vergangenen Februar bei der WM in St. Moritz Gold im Slalom und Riesentorlauf sowie Silber in der Kombination.

Einzig Olympia-Gold fehlt noch in der so erfolgreichen Karriere von Gesamt-Weltcup-Rekordsieger Hirscher. Die nächsten Winterspiele finden vom 9. bis 25. Februar 2018 in Südkorea statt.

Vor kurzem noch sehr optimistisch

Am 27. Juli hatte Marcel Hirscher seine Pläne für die kommende Olympia-Saison erläutert. Er sei bereit für Neues, sagte er im Sommergespräch des ORF Salzburg. Der Annaberger war nach seinem Urlaub sehr entspannt und wollte möglichst bald das Schneetraining starten - zu Hause in den Alpen und/oder eventuell in Übersee (im winterlichen Neuseeland oder Chile) - mehr dazu in salzburg.ORF.at (27.7.2017)