Uni: Immer mehr Deutsche, weniger Österreicher

An der Uni Salzburg gibt es immer stärkeren Andrang deutscher Studenten, die wegen schlechterer Noten beim Abitur zu Hause keine Studienplätze bekommen. Sie belegen ein Drittel der Kapazitäten – Tendenz steigend.

Während die Zahl der einheimischen Studenten seit Jahren sinkt - um acht Prozent in den vergangenen fünf Jahren – studieren immer mehr Ausländer bzw. Deutsche in Salzburg - um 14 Prozent mehr als noch 2012. Und schon damals war der Andrang aus der EU-Großmacht (82 Millionen Einwohner) im benachbarten Kleinstaat (8,7 Millionen) seit langer Zeit groß.

Hörsaal voller Studenten (Studierender) an der Universität Salzburg

ORF

Ressourcen eines Kleinstaates für den Großen?

Im Fach Psychologie gibt es die meisten Deutschen. Rund 300 nimmt die Uni Salzburg dort jedes Jahr nach einem Auswahlverfahren auf. 75 Prozent kommen aus dem - vorwiegend deutschen bzw. bayerischen - Ausland. Und sie verlassen Salzburg nach dem Abschluss auch wieder in diese Richtungen - ohne dem österreichischen Gemeinwesen und den Steuerzahlern, die die Ausbildung und das Lehrpersonal mit hohen Beträgen finanzieren, einen langfristig volkswirtschaftlichen Nutzen zu hinterlassen, wie Kritiker behaupten. Diese Art von EU-Wissenschaftspolitik wird immer wieder heiß diskutiert.

Die Lage habe auch negative Folgen für den heimischen Berufsmarkt, sagt der Salzburger Vizerektor Erich Müller. Andererseits seien die Deutschen sehr motiviert. Nur wenige würden ihre Studien abbrechen.

Vizerektor auch „froh“ über Zuzug

Neben Psychologie werden auch die Fächer Kommunikationswissenschaft, Biologie, Rechtswissenschaft und viele Lehramtsstudien gestürmt. Hier liegt der Anteil bisher um die 15 Prozent. Grundsätzlich sei er aber froh über die Entwicklung, betont Müller. Ausländische Studenten würden das Uni-Leben stark beleben, sie würden die Reputation der Uni heben und seien „grundsätzlich sehr engagiert“.

Links: