Unfälle: „Handy weg beim Sommerrodeln!“

Nach schweren Unfällen von arabischen Gästen auf der Sommerrodelbahn in Kaprun (Pinzgau) wollen Experten das Risiko senken. Unfallursache sei oft mangelnde Konzentration, weil mit Handys gefilmt und fotografiert wird, sagen Kritiker.

Beim jüngsten Crash ist Samstag eine 39-jährige Urlauberin aus Saudi Arabien verletzt worden. Sie war gegen eine stehende Rodel geprallt. Hinweise auf mögliche Versäumnisse des Betreibers gebe es bisher nicht, sagen Ermittler der Alpinpolizei. Dennoch war es der vierte Unfall in nur zwei Wochen – mit Abläufen nach ähnlichem Schema. 2015 wurde eine 15-Jährige bei einem Unfall getötet, nachdem sie mit dem Handy gefilmt hatte.

Mehr Disziplin der Gäste nötig?

Es wird bei der Ursachenforschung bzw. Strategien zur Unfallverhinderung wohl auch darum gehen müssen, dass viele Fahrgäste während der Fahrt mit ihren Mobiltelefonen fotografieren und filmen – für Postings im Internet bzw. ihren sozialen Netzwerken etc. Es gibt schon seit längerer Zeit eigene Warn- bzw. Verbotstafeln, was die Nutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt betrifft - auch in arabischer Sprache bzw. Schrift. Und wen kümmern solche Vorschriften?

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Warntafeln seit langem vorhanden

Der Pinzgauer Bezirkshauptmann Bernhard Gratz sagt, beim geplanten Runden Tisch würden sich nun die Betreiber der Rodelbahn, Vertreter der Gemeinde und Sachverständige zusammensetzen: „Wir müssen beurteilen, ob es sicherheitstechnisch relevante Umstände gibt, die eine Nachjustierung der Anlage nötig machen.“

„Fahren, schauen, bremsen statt filmen“

Das Treffen sei auch ganz in seinem Sinn, sagt dazu der Kapruner Bürgermeister Manfred Gaßner (SPÖ). Allerdings: Wenn Urlauber während des Sommerrodelns mit dem Handy fotografieren oder filmen, statt sich auf das Fahren, Schauen und Bremsen zu konzentrieren, dann würden auch noch so viele Sicherheitsmaßnahmen solche Unfälle kaum verhindern können.

Bei den Unfällen bisher waren ausnahmslos Gäste aus arabischen Staaten betroffen. Die Sommerrodelbahn auf dem Maiskogel ist seit fünf Jahren in Betrieb.

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