B99 nach Felssturz drei Wochen gesperrt
Der massive Felssturz am Eingang des Fritztals kam auch für die Geologen unerwartet: Seit mehreren Jahrzehnten sollten hier Metallnetze und Betonstützen eigentlich die Felsmassen zurückhalten.
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Jetzt versagten die Schutzbauten aber, sagt Braunstingl: „Es war keine Felssicherung, wie man sie heute kennt. Dieses Bauwerk vor etwa 45 Jahren war nach damaligem Stand der Technik sehr modern gebaut - mit Spritzbeton und an den Fels anliegend. Es hat aber offensichtlich durch die Verwitterung inzwischen so viel Schaden gelitten, dass es diese Felsmassen nicht mehr halten konnte. 5.000 Kubikmeter Material wiegen in etwa 15.000 Tonnen.“
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Gewaltige Massen in Bewegung
ORF-Redakteur Gerald Gundl hat sich die Aufräumungsarbeiten mit einem TV-Team näher angesehen.
Lockere Felsen müssen zuerst gesprengt werden
Die Katschbergstraße ist auf einer Länge von gut 50 Metern verschüttet. Das Gestein türmt sich meterhoch. Nach der Besichtigung ist klar, dass mit den Aufräumarbeiten nicht sofort begonnen werden kann: „An der Seite sind noch nachsturzgefährdete Felsteile vorhanden“, so Braunstingl. „Die müssen zuerst noch heruntergesprengt werden, bevor man hier mit Baggern und schwerem Gerät die Sturzmassen abräumen kann. Anschließend wird man wahrscheinlich noch Sicherungen einbauen müssen. Zumindest ein Netz über die offene Felsfläche muss noch gebaut werden, bevor die Straße wieder gesichert ist und für den Verkehr freigegeben werden kann.“
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Die Sperre werde drei Wochen dauern, betonte das Land Salzburg Montagmittag. Einstweilen müssen Autofahrer über die Tauernautobahn (A10) ausweichen. Die ÖBB-Zugsstrecke durch das Fritztal ist von dem Felssturz nicht betroffen.
Aufräumarbeiten begannen Montagfrüh
Mitarbeiter der Straßenmeisterei Pongau sind seit Montagfrüh damit beschäftigt, lockeres Gestein und Erde bei der Abbruchstelle zu entfernen. Mit Pickeln prüfen sie, ob sich noch Gesteinsplatten lösen. In dem Steilhang gibt noch genügend loses Material, sagte der Leiter der Straßenmeisterei Pongau, Johann Mußbacher, Montagvormittag: „Da reden wir von faust- bis rumpfgroßen Steinen, die jetzt noch herunterkommen. Auch das Gehölz an der Abbruchkante müssen wir noch herunterschneiden.“
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Erst wenn diese Sicherungsarbeiten abgeschlossen sind, kann begonnen werden, die Straße zu räumen. Sonst würde das lose Material die Arbeiter darunter gefährden. Ab Dienstag soll dann auch ein Bagger die Räumarbeiten unterstützen.
Link:
- Bundesstraße bis zu 20 Meter hoch verschüttet (salzburg.ORF.at; 13.8.2017)