Grödig: Durchfahrverbot gegen Stauflüchtlinge

Die Gemeinde Grödig (Flachgau) will sich mit Fahrverboten gegen den Ausweichverkehr wehren. Vor allem bei der Urlaubs-Rückreise versuchen immer mehr Touristen, Staus auf der Tauernautobahn (A10) durch Grödig zu umgehen.

Der Grödiger Bürgermeister Richard Hemetsberger kündigte jetzt Fahrverbote an, um dem wachsenden Verkehrs durch das Gemeindegebiet Herr zu werden: An Stau-Tagen dürfen nur noch Anrainer bzw. Zufahrende bei der Kreuzung St. Leonhard bzw. bei Neu-Anif nahe der Autobahnabfahrt Salzburg-Süd in Richtung Grödig und Fürstenbrunn abbiegen.

„Gesundheitsgefährdung unserer Bevölkerung“

Dieses Verbot sei eine Notwehr-Aktion, so Hemetsberger: „Ursprünglich hat ein leichter Umgehungsverkehr begonnen aus den Nachbargemeinden wie Hallein. Dann sind die Mautflüchtlinge gekommen. Und jetzt das Fass zum Überlaufen gebracht hat die Grenzkontrolle der deutschen Behörden, wo das einfach so exorbitant gekommen ist, dass man sogar eine Gesundheitsgefährdung unserer Bevölkerung bestätigt bekommen haben.“ Denn viele versuchen, bei Salzburg-Süd von der A10 abzufahren und dann auf den Gemeinde- und Landesstraßen entlang des Untersbergs bis zur deutschen Grenze bei Großgmain/Bayerisch Gmain zu fahren.

Neben den anhaltenden Staus sei vor allem die Lärmbelastung unerträglich, klagen Anrainer. Die durchreisenden Touristen werden künftig von der Autobahnabfahrt Salzburg-Süd künftig geradeaus nach Berchtesgaden und weiter nach Bad Reichenhall (Bayern) geschickt - ein deutlicher Umweg. Das Fahrverbot wird von einem privaten Wachdienst kontrolliert.

Urlauberstau verstopft Ortsgebiete entlang der A10

Mit dem Problem, dass Urlauber dem Stau auf der Autobahn immer öfter durch Ortsgebiete ausweichen, ist Grödig nicht alleine: Auch im Tennengau und Pongau wehren sich die Orte dagegen - mehr dazu in Ferienstau: Auch Ortsgebiete an der A10 verstopft (salzburg.ORF.at; 7.7.2017)