Soldat tot: Gerichtschef leitet Heereskommission

Hans Rathgeb, Präsident des Salzburger Landesgerichts und Experte für die Heeresmiliz, leitet die Untersuchungskommission des Bundesheeres zum Tod eines jungen Soldaten. Das teilt Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) mit.

Hans Rathgeb, Präsident des Salzburger Landesgerichts

ORF

Rathgeb

Ein 19-jähriger Rekrut der Kaserne Horn in Niederösterreich hat nach einem Marsch über acht Kilometer bei großer Hitze laut Gerichtsmedizinern einen Herzstillstand erlitten. Ursache ist laut Obduktion eine Überhitzung des Körpers gewesen.

Doskozil lässt Ausbildung überprüfen

Die Kommission des Bundesheeres soll nun den Fall parallel zur Staatsanwaltschaft untersuchen. Zusätzlich will der Verteidigungsminister nun eine Sonderkommission damit beauftragen, alle relevanten Ausbildungsvorschriften zu überprüfen. Dazu dürfte auch gehören, wie und mit wie schwerem Gepäck bzw. ob überhaupt bei sehr großer Hitze zu Übungen ausgerückt werden sollte.

Erschütternder Tod des 19-Jährigen

In einem Interview mit der Wiener Stadtzeitung Falter schilderte der Vater eines Kameraden des Verstorbenen, dass bei einem Marsch einen Tag vor dem Todesfall mehr als 20 Rekruten ohnmächtig geworden sein sollen. Zudem hätte der verstorbene 19-Jährige schon vor seinem Zusammenbruch Anzeichen von Schwäche gezeigt, aber die Verantwortlichen hätten angenommen, er würde simulieren, beklagte der Vater.

Kritik eines Vaters

Allerdings waren weder der interviewte Vater noch sein Sohn selbst Augenzeugen des Vorfalls. Streitkräftekommandant Reißner konterte auf die Kritik: „Ich habe derzeit keine Indizien, dass diese Meldungen in Medien stichhaltig sind. Nichtsdestotrotz habe ich den Auftrag gegeben auch diese Meldungen ausführlich zu untersuchen.“ - mehr dazu in noe.ORF.at (9.8.2017)

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