Seen zu warm: Fischarten verschwinden

Die Durchschnittstemperatur der Seen im Alpenvorland und im Salzkammergut steigt seit Jahren, zeigt eine Studie des Bundesamtes für Wasserwirtschaft. Fischbestände sind laut Experten durch eine steigende Wassertemperatur gefährdet.

Auch die Seen würden im Klimawandel immer wärmer, sagt Martin Luger vom Institut für Gewässerökologie in Scharfling am Mondsee: „Wir haben uns die Daten der letzten 40 Jahre angesehen. Im Vergleich zur Mitte der 1970er Jahre haben sich die Oberflächentemperaturen unserer Seen im Mittel um 1,5 bis zwei Grad Celsius erhöht.“

Fuschl und Fuschlsee im Salzburger Flachgau bzw. Salzkammergut.

Gerald Lehner

Fuschlsee vom Schober-Südgrat. Hinten: Tennengebirge,Hochkönig und Göll.

Flachere Seen besonders gefährdet

Salzburg sei genauso betroffen wie die Seen in Oberösterreich. Gemessen wurden diese Temperaturanstiege auf den Oberflächen im Hallstätter See, Mondsee, Irrsee und Obertrumer See. In der Tiefe verändere sich die Temperatur dagegen kaum. Dadurch sinke der Sauerstoffgehalt des Wassers, mit schweren Folgen: „Fische haben eine gewisse Toleranzgrenze. Wenn das zu wenig sind, müssen sie nach oben wandern. Da gibt es keinen anderen Ausweg.“

Kein Saibling mehr im Irrsee

Speziell in flacheren Seen habe die Entwicklung dramatische Auswirkungen, so Luger: „In flacheren Seen, die ungefähr 30 Meter tief sind, wird der Lebensraum dann generell sehr klein. Er wird auch wegfallen. Im Irrsee gibt es beispielsweise schon jetzt keinen Seesaibling mehr.“

Bei einem weiteren Temperaturanstieg sei mit noch gravierenderen Veränderungen zu rechnen, so der Experte.