„Aktion scharf“ gegen Schwammerlsucher

Im Lungau kontrollieren Mitglieder der Berg- und Naturwacht das Ernteverhalten von Schwammerlsuchern, um das organisierte Suchen von Pilzen und Schwammerln zu unterbinden. Pro Person und Tag dürfen nicht mehr als zwei Kilo gesammelt werden.

Das Wetter der vergangenen Tage mit Hitze und enormer Feuchtigkeit läutete die Schwammerlsaison ein. Die Berg- und Naturwacht beobachtete in den vergangenen Jahren, dass sich zahlreiche Sammler nicht an die Pilzschutzverordnung hielten und stattdessen ohne Rücksicht auf die Mengenbeschränkung und teilweise auch organisiert in Salzburgs Wäldern auf Eierschwammerl- und Pilzsuche gingen. 50 Mitglieder der Berg- und Naturwacht überprüfen in den kommenden Wochen im Lungau die befüllten Körbe und Behälter.

„Schwammerlpolizei“ gegen gewerbsmäßiges Suchen

Die Pilzschutzverordnung des Landes schreibt vor, dass pro Person und Tag nicht mehr als zwei Kilogramm gesammelt werden dürfen. Auch bei zweieinhalb Kilo drücken die Kontrolleure der Berg- und Naturwacht noch ein Auge zu. Streng hingegen werden organisierte Schwammerlsucher, die zum Teil auch gewerbsmäßig sammeln, geahndet. Darunter sind laut Schwammerlpolizei nicht nur die vielzitierten Italiener, sondern auch zahlreiche Salzburger. „Die suchen regelrecht in Suchtruppen bestimmte Geländeteile ab und markieren diese teilweise mit Lametta. Das heißt dann für die Nachkommenden von derselben Organisation, dass hier schon gesucht wurde“, sagte Peter Ferner von der Berg- und Naturwacht.

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„Aktion scharf“ gegen Schwammerlsucher

Die Berg- und Naturwacht kontrolliert in den kommenden Wochen Körbe von Schwammerlsammlern, um die organisierte Pilzernte zu unterbinden.

Lungau nach wie vor Schwammerlparadies

Der Lungau gilt in Salzburg nach wie vor als Schwammerlparadies und verspricht eine reiche Pilzausbeute. „Im Jungwald findet man hier leichter Pilze. Hingegen im älteren Wald, der auch Moosboden hat, damit eben die Feuchtigkeit bleibt, sind die Eierschwammerl zu Hause“, sagte Alois Doppler, Mitglied der Berg- und Naturwacht.

Zunehmend werden die Schwammerlpolizisten, wie sie genannt werden, von Grundbesitzern vom übermäßigen Ernteverhalten der Schwammerlsucher verständigt. Denn Anrainer ärgern sich hier auch über die Autos von Sammlern, die die Forstarbeiten behindern. „Oft fahren sie mit dem Auto direkt zum Wald hin, und wenn wir Holz abtransportieren, das wir auch schon im August machen, dann verparken sie uns“, sagte Leonhard Prodinger, Grundbesitzer in Mariapfarr.

Auch das Wild wird immer wieder durch Horden von Schwammerlsuchern aufgeschreckt. Deshalb sind die Mitglieder der Berg- und Naturwacht nicht nur in den Wäldern auf Kontrollgängen unterwegs, sie setzen auch auf vorbeugende Aufklärung.