Analyse: Ära Schaden bleibt nicht irgendeine

Hoch emotional hat Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) für den Herbst seinen Abschied nach einem Vierteljahrhundert in der Stadtpolitik angekündigt. Die Ära Schaden wird jedenfalls nicht irgendeine gewesen sein, analysiert ORF-Chefredakteur Gerd Schneider.

Die Ära Heinz Schaden ist nicht nur aufgrund seiner langen Amtszeit besonders. Heinz Schaden war ein Macher, wie viele meinen, im Sinne der ureigentlichen Bedeutung des Wortes Macht. Einen „Dickschädel und Egozentriker“ nannten ihn oft nicht nur seine politischen Gegner, vor allem in den letzten Jahren seiner Regierungszeit.

„Ein sturer Hund, aber total verlässlich“, ließ er selbst auf die Plakate für den Wahlkampf 2014 schreiben. „Ein streitbarer Charakter in der Sache“ als Attribut, das ihm bei keiner Wahl geschadet hat. Wenig konziliant, wenn ihm etwas nicht sinnvoll erschien, oder etwas anderes plötzlich besser gefiel.

„Gravierende Probleme“ mit eigener Partei

Das galt auch für sein Verhältnis gegenüber seiner eigenen Partei, der SPÖ. 2013 trat er von allen Funktionen in der Partei zurück, weil er mit ihr „einige gravierende inhaltliche Probleme hatte.“ Heinz Schaden war jedenfalls Machtpolitiker, und vielleicht hat letztendlich dieser Machtanspruch diese höchst erfolgreiche Politkarriere abrupt beendet. Ausgerechnet das Thema Finanz ist dem Stadtfinanz-Sanierer Heinz Schaden zum Verhängnis geworden. Das klingt paradox, ist aber die juristische Realität.