Neues Bus-Buchungssystem gegen Verkehrschaos

Keine Vignette für Reisebusse, sondern ein elektronisches Buchungssystem soll die Lösung gegen das Verkehrschaos bringen, das die Busse verschärfen. Darauf haben sich am Mittwoch die Beteiligten eines Krisengipfels geeinigt.

Die verantwortlichen Salzburger Stadtpolitiker befürworten das Buchungssystem ebenso wie Polizei und Touristiker. Eine Arbeitsgruppe soll nun Details ausarbeiten. Im Sommer 2018 soll das neue System schon in Betrieb sein. 160 Busse frequentieren den Terminal in der Paris-Lodron-Straße pro Tag, während der zweite Terminal in der Erzabt-Klotz-Straße in Salzburg-Nonntal nur selten bis gar nicht angefahren wird.

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Terminal in der Paris-Lodron-Straße

Bessere Planung durch Internet-Buchung

Die Lage soll sich durch das geplante Online-Buchungssystem ändern, betont der für den Tourismus zuständige Vizebürgermeister Harald Preuner: „Der Busfahrer sucht über das Internet an und bekommt eine Online-Buchungsbestätigung, die er auch zu bezahlen hat. Damit kann er die Paris-Lodron-Straße oder das Nonntal anfahren, je nachdem, welcher Terminal noch freie Plätze hat. Damit haben wir einen Ausgleich zwischen den beiden Terminals.“

Kritik an „Zwei-Stunden-Massentouristen“

Der grüne Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) setzt darauf, dass durch diese Lösung nicht nur die Paris-Lodron-Straße entlastet wird. Er kritisiert schon lange den „Zwei-Stunden-Tourismus“ von Tagesgästen in Salzburg.

Diese kurzen Besuche von reisenden Massen sollen generell weniger werden, so Padutsch: „Diejenigen, die am Chiemsee frühstücken oder zu Mittag essen und dann nach Salzburg fahren, da zwei Stunden durch die Stadt getrieben werden und anschließend in Innsbruck wieder zu Abend essen, um diese Touristen geht es hier.“

Das Online-Buchungssystem müsse auch genau kontrolliert werden, betonen die beteiligten Partner des Verkehrsgipfels. Eigene Sicherheitsleute bei den Terminals sollen angeheuert werden, betont Vizebürgermeister Preuner: „Die Bewacher bekommen Strichcode-Leser und können überprüfen, ob die Buchung schon vorher durchgeführt wurde. Denn wir wollen nicht, dass Busfahrer einfach hier herfahren und hier die Buchung durchführen. Wir wollen für eine gute Planung, dass die Buchungen schon vorher gemacht werden.“

Planung muss langfristig laufen

Eine Arbeitsgruppe soll nun Details ausarbeiten. Bis Ende des Jahres soll der Grundsatzbeschluss der Stadtpolitik gefasst werden: „Wir müssen langfristig planen, weil der internationale Tourismus langfristig plant. Und das neue Modell soll ja schon im nächsten Jahr umgesetzt werden.“

Was das Online-Buchungssystem kosten wird, wie viel Geld es hereinspielen soll, und ob sich an der bisherigen Tages-Parkgebühr für Reisebusse auch etwas ändern wird, das ist noch unklar.

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Neues Buchungssystem angepeilt

ORF-Redakteurin Ulli Wolf hat sich über die aktuelle Lage bei Strategien im Reisebus-Massentourismus Salzburgs angesehen.

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