Festspielchef setzt voll aufs Publikum

„Strategien der Macht“ ist das heuer das Hauptthema bei den Salzburger Festspielen. Intendant Markus Hinterhäuser hat ORF-Landesdirektor Christoph Takacs im Interview erzählt, was dieser rote Faden bedeutet.

Die Monopolstellung bei den Festivals, die Salzburg über viele Jahrzehnte hatte, existiere so nicht mehr, sagt Hinterhäuser auf die Frage, welche Rolle die Festspiele im Jahr 2017 haben: „Es bedarf einer größeren Anstrengung, die Position zu definieren und klar zu machen. Und Festspiele haben eine Haltung einzunehmen unserer Welt gegenüber.“

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Hinterhäuser

„Kein durchgeknallter Politiker wird vernünftiger“

Opern können doch weltpolitische Eskalationen und Kriege nicht verhindern, sagt ORF-Landesdirektor Christoph Takacs. Ist das Festival für Hinterhäuser ein Appell zur Reflexion der Lage? Ja, sagt der Intendant kurz und knapp: „Natürlich wird keine Aufführung die Grausamkeiten des Krieges verhindern. Und es wird kein noch so durchgeknallter Politiker in irgendeiner Weise vernünftiger werden. Aber wir müssen einfach diesen Anspruch einer Verfeinerung unserer Wahrnehmung der Welt umsetzen.“

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Takacs und Hinterhäuser

„Ein Geschenk, wenn sich Menschen versammeln“

Und woran misst Hinterhäuser seinen eigenen Erfolg als Chef der Festspiele? Sind es neue Rekorde bei den verkauften Karten oder mehr Jubelrufe? Hinterhäuser verweist auf das Publikum: „Wenn sich die Türen öffnen und diese Menschen versammeln sich, dann ist das ein großes Geschenk. Sie hören Musik, sehen einem Schauspiel zu oder hören Worte einer Lesung. Und plötzlich wird aus diesem heterogenen Ensemble des Publikums etwas ganz Homogenes. Diese Einheit von Mensch, Interpret, Raum und Hörer, wenn sich die einstellt, dann ist das etwas ganz Großes.“

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Hier können Sie das TV-Interview mit Markus Hinterhäuser als Video sehen.

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Neue Inszenierung mit Moretti etc.

ORF-Redakteurin Renate Lachinger hat erste Eindrücke des neuen „Jedermann“ für diesen TV-Bericht gesammelt.

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