Rallye: Neubauer will nach Autobrand Sieg
Turbulente Wochen liegen hinter dem 29-jährigen Hermann Neubauer und seinem Team: Nach dem Fahrzeugbrand beim letzten Rennen wurde in Tag- und Nachtschichten am Ford Fiesta gearbeitet. Der Motor musste generalüberholt werden, was das Budget des Lungauers arg strapazierte.
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Obwohl Neubauer gemeinsam mit seinem Beifahrer Bernhard Ettel die Flammen rasch löschen konnte, war der Schaden enorm: „Nach einem Brand kann man sich das so vorstellen, dass man zuerst einmal die ganzen Kabel und elektrischen Teile ausbauen und lokalisieren muss, was wirklich kaputt gegangen ist“, sagt Neubauer. „Daher bin ich froh, dass ich ein sensationelles Team hinter mir habe. Die Burschen sind wirklich Tag und Nacht am Auto gewesen, damit das wieder funktioniert. Ich bin guter Dinge, dass das am Freitag wieder tiptop vorbereitet ist.“
„Fahre nach Weiz, um zu gewinnen“
Denn bei der Rallye Weiz in der Steiermark am Wochenende wird das Duell zwischen Neubauer und Serien-Staatsmeister Raimund Baumschlager neu aufflammen. Auch Baumschlager war bei der Rallye Ende Juni ausgefallen und wollte sich danach eigentlich aus der Staatsmeisterschaft zurückziehen. Doch Nach dem Brand-Aus für Neubauer witterte auch Routinier Baumschlager eine neue Chance. Denn mit dem Weltmeisterschaftsauto aus dem Vorjahr hat er mit Abstand das beste Material.
Doch Staatsmeister-Titelverteidiger Hermann Neubauer nimmt die Herausforderung an: „Ich habe eigentlich die letzten vier Rallyes in dieser Saison angeführt und teilweise sehr klar dominiert. Von dem her war wahrscheinlich der Raimund auch kurz davor, sein Projekt zu stoppen. Mit dem Unfall im Schneebergland wäre es für ihn ungemein schwierig geworden, den Titel zu verteidigen, wenn wir ins Ziel gekommen wären. Aber ‚hätt i-war i‘ nützt mir nichts: Ich fahre dort hin, um die gewinnen - und nichts anderes.“
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Schwierige Strecke, „super Kulisse“
Für den Lungauer Titelverteidiger ist Weiz die Lieblings-Rallye: „Weiz ist ein sehr spezieller Untergrund. Das ist ein sehr kalkhaltiger Asphalt, der ist sehr rutschig. Die Strecken sind sehr schwierig und sehr schnell. Und es ist einfach eine Super-Kulisse: Wir fahren da vor 70.000 bis 80.000 Live-Zuschauern, was in Österreich sicher zurzeit die größte Kulisse ist. Das ist meine Lieblings-Rallye. Ich war dort in den letzten Jahren immer sehr schnell und hoffe natürlich, dass ich das zeigen kann.“
Grober Schotter, schweres Terrain, dazu die Unbilden der vorhergesagten Gewitter - Hermann Neubauer und Raimund Baumschlager wissen, dass jeder winzige Fehler die Vorentscheidung um den Staatsmeistertitel bedeuten kann.