Personalmangel: „Polizeiposten tageweise zu“

Durch den Personalmangel seien manche Polizeiinspektionen am Land im Sommer kaum besetzt oder tageweise geschlossen. Das kritisiert die Salzburger SPÖ. Polizeiführung und die Landesregierung weisen das zurück.

Schild einer Polizeiinspektion

ORF

So manche Polizeiinspektion am Land sei im Sommer kaum besetzt, kritisiert die SPÖ

Vor allem kleinere Polizeiinspektionen auf dem Land seien von dem Personalmangel betroffen, kritisierte Salzburgs SPÖ-Chef Walter Steidl am Sonntag: Viele Inspektionen seien schon im Juni im Notbetrieb nur mit einem Beamten oder einer Beamtin besetzt gewesen: „Auch jetzt im Juli ist die Lage nicht besser“, so Steidl.

Nach seinen Daten aus Polizeikreisen sei beispielsweise im Juni die Polizeiinspektion Radstadt (Pongau) an sechs Tagen und jene in Wagrain (Pongau) an neun Tagen nicht besetzt gewesen. Im Juli sei Wagrain an zwei Tagen unbesetzt, in Bruck an der Glocknerstraße (Pinzgau) sei ebenfalls an zwei Tagen kein Beamter im Dienst, so der SPÖ-Chef.

Nur ein Beamter in Inspektion Strobl „Dauerzustand“

Der Notbetrieb mit nur einem Polizisten auf der Inspektion sei im Juni und Juli im Tourismusort Strobl am Wolfgangsee (Flachgau) quasi Dauerzustand, so Steidl: In Strobl sei im Juni an 26 Tagen und im Juli am 27 Tagen nur ein Beamter im Dienst: „Die Beamten leiden unter der chronisch hohen Last an Überstunden, um den Regelbetrieb aufrechtzuerhalten“, sagte Steidl. „Das ständige Schönfärben und Verdrehen der Zahlen ändert daran nichts.“

Trotz der Versprechungen von Innenminister Wolfgang Sobotka und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (beide ÖVP) ändere an der Personalmisere bei der Salzburger Polizei nichts, so der SPÖ-Chef.

LH-Büro: Zahl der Polizisten zuletzt gestiegen

Ein Sprecher Haslauers sagte zu den Vorwürfen, dass das Land immer bemüht sei, mehr Planstellen zu bekommen. Die Zahl der Polizisten sei zuletzt deutlich gestiegen, auch die Aufklärungsquote habe sich spürbar verbessert. Von zu wenig Polizei könne also keine Rede sein.

Auch die Salzburger Polizei betont, dass es oft wichtiger sei, auf der Straße Präsenz zu zeigen - dann seien Dienststellen mitunter auch leer. Derzeit hat die Polizei in Salzburg 1.575 Planstellen. Ein Polizeisprecher sagte, dieser Plan werde im Nationalrat beschlossen - und damit auch von der SPÖ.

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