Exhibitionist in Rif: Verfahren eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Salzburg hat das Verfahren gegen den mutmaßlichen Exhibitionisten im Landessportzentrum Rif (Tennengau) eingestellt. Der Verdacht der sexuellen Belästigung bestätigte sich laut Staatsanwaltschaft nicht.

Ende Mai kritisierte SPÖ-Landtagsabgeordnete und Sportsprecherin Nicole Solarz, dass im Hallenbad des Universitäts- und Landessportzentrums Rif seit Jahren ein Exhibitionist baden gehe. Im dem besagten Becken sollen auch Kinder und Jugendliche trainieren. In einem Brief berichteten Eltern, dass der Mann immer wieder unbekleidet geschwommen sei und sich nackt außerhalb des Beckens bewegt habe.

Staatsanwalt: Keine Anzeichen für strafbare Handlung

Die Staatsanwaltschaft stellte im Juli das Verfahren ein. „Wir gehen davon aus, dass sich der Beschuldigte zwar nackt im Universitäts- und Landessportzentrum aufgehalten hat, aber es gibt keine Anzeichen für strafbare Handlungen“, sagte Staatsanwalt Robert Holzleitner. Trotzdem ist der Fall noch nicht abgeschlossen. Die Bezirkshauptmannschaft Hallein prüft, ob eine Anstandsverletzung vorliegt. Die SPÖ fordert, dass der Fall restlos geklärt wird.

Landtag zu Schwimmanlage Rif

ORF

Das Video zeigt einen Mann nackt in einem Schwimmbecken

Heftiger Rechtstreit nach Vorwürfen

Ende Mai zeigte SPÖ-Sportsprecherin Solarz auch den Direktor des Sportzentrums wegen Beihilfe zur Anstandsverletzung an. Dessen Anwalt wies in einem ORF-Interview den Vorwurf der Untätigkeit scharf zurück. „Ich finde es ungeheuerlich einen unbescholtenen und angesehenen Leiter eines Landessportzentrums in Zusammenhang mit derartigen Vorwürfen zu bringen, die unhaltbar, unbewiesen und unbekannt sind. Das sind Naked Fake News - wenn man diese Bilder sieht, dass in einem Becken, in dem kein Mensch schwimmt, jemand Bewegungen macht. Wir fragen uns, wo kommt diese Unterwasserkamera her, das Video soll zwei Monate alt sein, wo ist es bis jetzt geblieben. Das Video ist gestellt und hier dürfte etwas anderes dahinter stecken“, sagte Rechtsanwalt Herber Hübel.

Der Direktor des Landessportzentrums brachte infolge Ende Mai eine Verleumdungsklage ein. Er persönlich betrachtete die Vorwürfe als Retourkutsche im Zusammenhang mit einer langjährigen Auseinandersetzung im Bereich des Schwimmsports.

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