Strenges Alkoholverbot am Bahnhofsvorplatz
Kein Bier trinken und auch nicht einmal ein Bier in der Hand halten: das soll künftig die Regel sein um Betrunkene und Randalierer vom Bahnhofsvorplatz zu vertreiben. Im Stadtsenat stimmte am Donnerstagnachmittag auch die ÖVP mit, der die bisherige Vorschläge zu mild gewesen waren.
Konsum und Mitfuhr verboten
Der Magistrat wird also künftig sowohl ein Konsum-Verbot als auch ein Mitführ-Verbot verhängen. Allerdings sind am Hauptbahnhof auch Supermärkte. Befürchtungen, dass damit jeder straffällig wird, der bei einem Alltags-Einkauf eine Flasche Wein mitnimmt, weist Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP) zurück: „Das liegt auch an den Beamtinnen und Beamten, die das zu kontrollieren haben. Die haben genug Fingerspitzengefühl um zu unterscheiden, ob jemand das nur mit hat, weil er es nach Hause bringt, oder ob er es mit hat, um es gleich am Platz zu konsumieren“, sagt Preuner.
Gerald Lehner
Weniger Straftaten durch Alkoholverbot?
Sozialdemokraten, Freiheitliche und NEOS hatten sich schon zuvor für ein Verbot ausgesprochen. Wo ein Alkoholverbot gilt, dort sind auch weniger zwielichtige Gestalten unterwegs und dort gibt es daher auch weniger Straftaten: Das ist kurz gesagt die Formel, auf die die Sozialdemokraten bauen. In der Vergangenheit war ihr Vorschlag eines Alkoholverbots bereits mehrmals gescheitert.
Gemeinderat könnte Verbot im Herbst beschließen
Ähnliche Regelungen gelten bereits in Teilen der Salzburger Innenstadt. Gemeinsam mit dem Alkoholverbot wurden am Donnerstag auch begleitende Sozialprojekte beschlossen. Die Stadtregierung arbeitet in den kommenden Wochen an der Umsetzung, der Gemeinderat könnte das Alkoholverbot auf dem Bahnhofsvorplatz dann im Herbst beschließen.
Links:
- Bahnhof: Neuer Vorstoß für Alkoholverbot (salzburg.ORF.at; 7.7.2017)
- Bahnhof: Alkoholverbot scheitert an den Kosten (salzburg.ORF.at; 14.11.2016)
- Debatte über Alkoholverbot beim Bahnhof (salzburg.ORF.at; 8.11.2016)