Mozarteum kommt nicht aus Negativ-Schlagzeilen

Die Salzburger Kunst-Universität Mozarteum kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen: Der designierte Rektor tritt sein Amt nicht an - und verlängert damit eine Misere, analysiert ORF-Salzburg-Chefredakteur Gerd Schneider.

Nach der Abberufung des früheren Rektors und dem Rücktritt der Unirats-Vorsitzenden wegen Streitereien tritt nun der Auserwählte seinen Posten nicht an, weil er sein Wunschteam nicht installieren darf.

Der neue Uniratsvorsitzende selbst spricht mittlerweile von einem deutlichen Imageverlust für die Universität. In Wahrheit wird damit aber auch das Ansehen der Kulturstadt Salzburg schwer beschädigt. Was sich hier seit mehr als einem Jahr hinter den Kulissen der Kunstuni abspielt, lässt die weltberühmte Institution öffentlich eher als Komödienstadel erscheinen.

Eingang der Universität Mozarteum in der Stadt Salzburg

Christian Schneider

Das Mozarteum kommt in letzter Zeit nicht aus den Negativ-Schlagzeilen

Niemand versteht, dass es innerhalb eines Jahres nicht möglich sein soll, an dieser Uni ein neues Führungsteam zu installieren. Es geht immerhin um etwa 1.800 Studenten und fast 700 Mitarbeiter, die geordnete Zustände in der Uniführung verdienen und auch brauchen.

40 Millionen Euro Jahresbudget zu verwalten

Es gilt ja außerdem, mehr als 40 Millionen Euro Jahresbudget zu verwalten. Dass dieses Trauerspiel lediglich eine regionale Posse mit lokalem Imageverlust darstellt, glauben mittlerweile wohl nicht einmal mehr die dafür Verantwortlichen.

Das peinliche Treiben ohne Ende ist längst wichtigen nationalen und auch internationalen Medien Schlagzeilen wert - stets in Verbindung mit Salzburg genannt, das so als Kulturstadt ebenfalls Dellen abbekommt. Das hat sich nach der Meinung vieler Beobachter Salzburg nicht verdient und schon gar nicht diese wichtige Kunstuni. Das müsste eigentlich auch der dafür zuständigen Politik in Wien längst aufgefallen sein.

Gerd Schneider, Chefredakteur ORF Salzburg

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