Schmidt: „Weg mit Roaming bei Paketen“

Auch bei der Paketzustellung müssten die ‚Roaminggebühren‘ fallen. Das fordert die Salzburger ÖVP-Europaabgeordnete Claudia Schmidt. Grenzüberschreitender Paketversand ist in der EU ungefähr drei bis fünf Mal so teuer wie innerhalb der Grenzen eines Landes.

„Das muss sich ändern“, fordert die ÖVP-Europaabgeordnete Claudia Schmidt. Sie unterstützt einen entsprechenden Antrag, der von der sozialdemokratischen britischen EU-Abgeordneten Lucy Anderson initiiert wurde. Der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments, in dem Schmidt Mitglied ist, debattiert am Dienstag über einen Gesetzesentwurf, der mehr Preistransparenz und Wettbewerb für Paketdienstanbieter in Europa bringen soll.

„Wer einen europäischen Binnenmarkt will, kann sich nicht damit abfinden, dass Zusatzgebühren allein dadurch entstehen sollen, dass ein Paket über eine Grenze geschickt wird. Am Handy kann man mittlerweile seine Datenpakete grenzüberschreitend mitnehmen. Bei traditionellen Postpaketen gelten immer noch die Tarifkonzepte aus dem 20. Jahrhundert“, sagt Claudia Schmidt.

Preise für Paketversand variieren enorm

„Es kann nicht sein, dass eine Paketzustellung von Salzburg nach Freilassing fünf Mal so teuer ist wie eine von Salzburg nach Oberndorf. Das ist nicht gerechtfertigt, nicht konsumentenfreundlich und widerspricht der europäischen Idee“, sagt die ÖVP-Politikerin.

Claudia Schmidt

APA/Barbara Gindl

„Auch bei Pakten sollen die Roaming-Gebühren fallen“, fordert Claudia Schmidt

Die Preise für den Paketversand variieren außerdem europaweit enorm. Während der Versand eines Zwei-Kilo-Standardpakets von den Niederlanden nach Spanien 13 Euro kostet, kostet der Versand für das gleiche Paket auf der umgekehrten Strecke 32,74 Euro. Ein Zwei-Kilo-Standardpaket von Belgien aus nach Italien zu schicken kostet mit 33 Euro rund doppelt so viel wie das gleiche Paket von Deutschland aus nach Italien zu schicken (17 Euro).

„Portosenkung eröffnet riesiges Potenzial“

„Wir brauchen hier mehr Wettbewerb. Momentan kaufen 44 Prozent der EU Bevölkerung online im Heimatland ein, aber nur 15 Prozent kaufen auch grenzüberschreitend. Durch eine Senkung des Portos wird somit auch ein riesiges Wirtschaftspotenzial eröffnet“, so Schmidt.

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