Ritzensee: Schwäne erhalten Ruhezone

Bei einem Treffen in Saalfelden (Pinzgau) zwischen Gemeinde und Jagdbehörde der Bezirkshauptmannschaft ist am Donnerstag eine Teilsperre des Ritzensees beschlossen worden. Sie soll künftig verhindern, dass Badegäste von Schwänen attackiert werden, die ihre Jungen verteidigen.

Das aggressive Schwanenmännchen war gemeinsam mit einem Jungtier am Sonntag überfahren worden - nun wollte man eine langfristige Lösung in der Schwanencausa. Am Donnerstag sind die Badegäste im Ritzensee unbehelligt geblieben vom Rest der Schwanenfamilie. Für Manfred Pongruber, Experte der Jagdbehörde, ist das keine Überraschung. „Die Rolle des Beschützers übernimmt das Männchen, und das fällt ja nun weg. Die weiblichen Schwäne sind bei weitem nicht so aggressiv“, erläutert Pongruber.

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Am Donnerstag schwammen Menschen und Schwäne friedlich nebeneinander

„Männchen als Beschützer aggressiv“

Weil aber damit zu rechnen sei, dass der Ritzensee auch nach dem Tod des Schwanenmännchens in Zukunft von Schwänen bevölkert sein wird, sei es nötig, eine langfristige Lösung zu finden, betont Pongruber. „Der Schwan ist eine monogam lebende Art und verteidigt dabei auch sein Territorium. Wenn das betreffende Schwanenweibchen wieder einen Partner findet, dann wird es wohl wieder hierher zurück kommen.“

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In der Beschützerrolle können Schwanen-Männchen sehr aggressiv werden

Nun wird im hinteren Bereich des Sees eine Ruhezone für Schwäne in Größe eines Hektars eingerichtet, schildert der Amtsleiter der Stadtgemeinde Saalfelden, Rudolf Oberschneider. „Das hat den Vorteil, dass der Schwan dann ein beruhigtes Gebiet hat. Und durch diese Trennung soll er laut Experten der Bezirkshauptmannschaft gegenüber Schwimmern dann weniger aggressiv sein.“

Ruhezone soll Situation entspannen

Jagdexperte Manfred Pongruber sieht das ähnlich. „Ich glaube, der Schwan wird dann - wenn er mit den Jungen unterwegs ist - sehr schnell bemerken, dass es einen Bereich gibt, wohin er sich an einem Badetag mit Hochbetrieb zurückziehen kann, und dass da nichts passiert“, sagt Pongruber.

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Hier im hinteren Bereich des Sees erhalten die Schwäne ihre Ruhezone

Ab dem Jahr 2018 soll diese Ruhezone mit Schwimmbojen abgetrennt werden. Zudem sollen Badegäste über das Verhalten von Schwänen - vor allem in der Brutzeit und während der Aufzucht der Jungen - aufgeklärt werden. Außerdem sei ein Fütterungsverbot für Schwäne dringend erforderlich, um diese nicht an die Nähe von Menschen zu gewöhnen, ergänzt Experte Manfred Pongruber.

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Bei einem Treffen in Saalfelden (Pinzgau) zwischen Gemeinde und Jagdbehörde der Bezirkshauptmannschaft ist am Donnerstag eine Teilsperre des Ritzensees beschlossen worden.

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