Schwäne Saalfelden: Absiedlung oder Ruhezone?

Als Konsequenz aus der Aufregung über einen aggressiven und schließlich überfahrenen Schwan am Ritzensee in Saalfelden (Pinzgau) wird jetzt über eine Absiedlung der Tiere diskutiert. Aber auch eine Vogelruhezone am See wird gefordert.

Einer der Schwäne auf dem bei Badegästen beliebten Saalfeldener Ritzensee hatte in den letzten Tagen Besucher attackiert - offenbar, um seine Jungen zu verteidigen. Mehr dazu in „Killerschwan“ attackiert Schwimmer (salzburg.ORF.at; 30.6.2017).

Verschwörungstheorien nach Tod des Schwans

Doch seit Sonntagabend besteht die Schwanenfamilie am Ritzensee nur noch aus einem Weibchen und vier Küken. Das Männchen und ein Junges waren beim Überqueren einer Straße überfahren worden: „Der Verkehr auf der einen Seite ist stehengeblieben und hätte die Familie ziehen lassen“, sagte Erwin Eder von der Polizei Saalfelden. „Der Gegenverkehr hat die Schwäne aber einfach übersehen.“

Schwanenfamilie auf dem Ritzensee bei Saalfelden

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Seit Sonntagabend besteht die Schwanenfamilie am Ritzensee nur noch aus vier Tieren - was in Saalfelden zu wilden Theorien führt

Der Tod der Tiere führte in Saalfelden zu teilweise heftigen Reaktionen, sagte Kurt Binder, Betriebsleiter der städtischen Badeanlagen in Saalfelden: „Von ‚Welch ein Zufall‘ bis ‚Da steckt was anderes dahinter‘. Offensichtlich wird Auftragsmord vermutet.“

Gemeinde will Absiedlung an Traunsee

Binder sucht deshalb eine Lösung für das Problem mit den Schwänen und denkt an eine Absiedlung: „Die Gemeinde Gmunden am Traunsee (OÖ) sucht angeblich Schwäne. Es wäre natürlich die Ideallösung, unter fachlicher Begleitung - sprich Tierarzt - die Schwäne zu einem geeigneten Zeitpunkt einzufangen und, wenn möglich, zum Traunsee zu liefern.“

Der Ritzensee in Saalfelden im Sommer mit Wasserfontäne

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Die Jagdbehörde will einen Teil des Ritzensees zur Vogelruhezone machen

Doch Absiedeln bringe nichts, betonte Manfred Pongruber von der Jagdbehörde der Bezirkshauptmannschaft Zell am See. Die Schwäne würden in ihr altes Revier zurückfliegen. Pongruber will stattdessen einen Teil des Sees als Rückzugsgebiet für die Vögel sperren: „Jedes Tier mit Brutpflege ist bestrebt, seine Nachkommen zu verteidigen. Was anderes macht der Schwan nicht. Wenn man ihm einfach in Ruhe Platz gönnt, dann ist er sicher ganz brav“, ist Pongruber überzeugt. Am Donnerstag soll jetzt über das weitere Schicksal der Saalfeldener Schwanenfamilie entschieden werden.

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Schwäne absiedeln oder Ruhezone schaffen?

Nach der Aufregung um einen „Killerschwan“ auf dem Ritzensee wird jetzt über eine Absiedlung der Schwanenfamilie diskutiert.

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