Dreikantmuscheln verdrängen heimische Arten

In den heimischen Seen nehmen Dreikantmuscheln zu und verdrängen dadurch heimische Muscheln. Die Dreikantmuscheln heften sich an alles, was in ihrer Nähe ist. Mittlerweile haben sich die Muscheln auch im Pinzgau angesiedelt.

Dreikantmuscheln sind fingernagelgroß, scharfkantig und verletzungsträchtig. Sie heften sich an Steine, Stege, aber auch an Krebse, die sich nicht wehren können und ihren Panzer nicht mehr abwerfen können. Auch heimische Muscheln werden von den Dreikantmuscheln befallen. „Wir finden Teichmuscheln, die kaputt und offen sind und voll mit Dreikantmuscheln. Diese Dreikantart hat glaube ich auch bei uns am Wolfgangsee die Teichmuschel fast zum Aussterben gebracht“, sagte Bernhard Ebner, Fischer und Wirt am Wolfgangsee.

Dreikantmuschel

ORF

An einem Stein im Wolfgangsee tummeln sich dutzende Dreikantmuscheln

Schnelle Fortpflanzung verdrängt heimische Muscheln

Eingeschleppt wurden die Dreikantmuscheln vor Jahrzehnten, vermutlich mit Booten. Heimische Vögel und Fische haben sich mittlerweile an die Muscheln gewöhnt. „Das Blässhuhn oder die Teichente haben sich angepasst und gelernt diese Muschel zu fressen, aber sie vermehrt sich sehr schnell und auch schneller als heimische Muscheln. Deshalb besteht die Gefahr, dass sie die heimischen Muscheln verdrängt, weil sie sich schneller und besser vermehren kann“, sagte Daniela Latzer vom Landesfischereiverband.

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Eingeschleppte Muscheln in Salzburger Seen
Scharfkantige Dreikantmuscheln nehmen die heimischen Seen zunehmend in Beschlag und verdrängen die heimischen Muscheln

Am Wolfgangsee hat die Population der Dreikantmuscheln den Höhepunkt bereits überschritten. Mittlerweile ist die Muschel auch in den Pinzgau weitergewandert. „In den Salzburger Seen war jetzt jahrelang der Zeller See der einzige See, wo sie noch nicht vorgekommen ist, aber seit einigen Jahren ist sie jetzt auch im Zeller See verbreitet, wahrscheinlich durch Schiffe und Bootsrümpfe, an denen sich die Muschellarven ansiedeln“, sagte Latzer.