Hitlers giftige Wege werden saniert
Zwei Gutachten haben festgestellt, dass der damalige Steinkohle-Teerbelag sehr giftig ist. „Laut Bundesbodenschutzgesetz muss der entfernt werden“, sagt Daniel Müller von den Bayerischen Staatsforsten.
Vor mehr als 80 Jahren - als Zufahrt zu Adolf Hitlers Domizil auf dem Kehlstein - in massiver Bauweise errichtet, ziehen sich die schmalen Nebenwege 13 Kilometer über den Kehlstein. Der Sanierungsfall ist nicht unumstritten; so hatte eine Bürgerinitiative Angst, die Wanderwege könnten komplett geschliffen werden.
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Aufwändige Prozedur um Teer zu entsorgen
Die Wege komplett wegzureißen, ist in dem touristisch wichtigen Gebiet allerdings keine Option. So mussten erst Umleitungen für die Wanderer geplant werden und zwei Umschlagplätze angelegt werden, wo der hochgiftige Teer zwischengelagert wird. Sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind, wird an drei Stellen gleichzeitig der Abbau der Wege begonnen, um die knappe Zeit optimal zu nutzen, sagt Müller.
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Explosive Kriegsrelikte erschweren die Arbeit
Das eigentliche Entfernen des giftigen Teers wird allerdings eine komplexe Angelegenheit: Alle hundert Meter müssen Proben genommen werden, um festzustellen, wie tief gegraben werden muss. Außerdem gibt es auf dem Obersalzberg noch zahlreiche Stellen, an denen explosive Kriegsrelikte wie Bombenblindgänger liegen können und die Arbeiten erschweren. Bis November sollen die Wege fein geschottert werden und dann wieder für Wanderer bereitstehen.
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Nach langer Debatte saniert
Belastet sind die Wege in doppelter Hinsicht: Einerseits Mahnmal für Nazi-Größenwahn, andererseits bestehen sie aus giftigem Teer.