ÖFB-Wiederwahl: Misstrauen aus Salzburg
ÖFB-Präsident Leo Windtner wurde Sonntag in Zell am See (Pinzgau) für vier weitere Jahre im Amt bestätigt. Die Wiederwahl des Verbandschefs der Fußballer erfolgte mit einer Gegenstimme. Die kam vom Salzburger Verbandschef, dem Rechtsanwalt Herbert Hübel.
Hübel darf Grund für Misstrauen nicht sagen
Hübel hat sich als einziger Mann im ÖFB-Präsidium gegen eine dritte Amtszeit von Leo Windtner ausgesprochen. Er machte deshalb eine Tür für vielerlei Spekulationen rund um die letzte Amtszeit des Präsidenten auf.
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Hübel sagt dazu, er habe im Präsidium die Anliegen des Salzburger Verbandes im Präsidium vorgetragen: „Es ist keine persönliche Veranstaltung, sondern es geht um unseren Verband. Und ich habe dargelegt, warum Salzburg die Stimme nicht mehr Leo Windtner gibt. Ich darf aber darüber nicht öffentlich sprechen. Ich kann nur ersuchen, fragen Sie den Präsidenten selbst.“
Windtner will Grund nicht sagen
Der alte und neue ÖFB-Chef Leo Windtner sagt dazu, es entspreche dem Wesen von demokratischen Abstimmungen, dass sie nicht nur einstimmig ausgehen: „Die Frage, warum er nicht für mich gestimmt hat, kann nur Kollege Hübel selbst beantworten. Aber mit dem kann ich leben.“
Die ÖFB-Hauptversammlung hat das Misstrauen aus Salzburg zur Kenntnis genommen und die Entscheidung für Leo Windtner getroffen. Der hofft weiter auf Teamchef Marcel Koller und eine erfolgreiche WM-Qualifikation. Trotz der wiederkehrenden Rückschläge seit der Europameisterschaft ist der Rückhalt für die Nationalmannschaft und ihr Betreuerteam noch immer vorhanden.
Hübel fordert Ende der Jammerei
Die Hoffnung auf einen erfolgreichen Herbst lebe, sagt Herbert Hübel, Salzburger Landesverbandspräsident der Fußballer: „Jetzt schauen wir einmal, dass wir die Qualifikation überstehen. Aber man muss ja auch Realist bleiben. Der Fußball muss vorangetrieben und der Nachwuchs gefördert werden. Und ganz ehrlich, am meisten wünsche ich mir keine Jammerei. Zusammenhalten, gscheit spielen und nicht nur den Fans das bieten, was sie verdienen. Sondern wir müssen auch Einheit darstellen.“
Ob die „Europhorie“ um die Nationalmannschaft zurückkehrt, das hängt nicht vom Präsidenten ab. Entscheidender dürften die kommende Reform der Bundesliga und die Stärkung des ÖFB-Cups werden. Der hat in den letzten Jahren nur in Salzburg für Jubelstimmung gesorgt.
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Misstrauen aus Salzburg gegen ÖFB-Chef
ORF-Redakteur Christopher Pöhl hat sich die Sitzung der Verbandeschefs in Zell am See angesehen.